Denn Musikfestivals sind für alle da!

21.6.2018, 07:00 Uhr
Denn Musikfestivals sind für alle da!

© Eylül Aslan/PR

"Pop für alle!" lautet das Motto der Kampagne: Schließlich ist Inklusion ein Menschenrecht. Und zu der gehört auch die kulturelle Teilhabe von Behinderten. "Es gibt aber noch viele Barrieren, auch in den Köpfen", sagt Andreas Jäger, der Popularmusikbeauftragte des Bezirks Mittelfranken.

Einige davon versucht das Team seit vergangenem Jahr einzureißen. "Popkultur trifft Handicap" organisierte erstmals im Januar 2017 ein kleines Festival mit 18 Veranstaltungen, zu denen 450 Besucher kamen. "Damit sind wir zufrieden, aber der Anteil an Menschen ohne Behinderung war zu klein", berichtet Jäger. Schließlich geht es darum, gemeinsam zu feiern.

Kern des diesjährigen Kampagnen-Schwerpunkts, der Anfang Mai bereits mit einem Konzert gestartet war, ist eine Broschüre. Sie stellt 20 Musikfestivals in der Region vor, vom Gutsfest Ellingen über das MIA-Festival in Altdorf bis zum Ansbach Open – und macht mit Hilfe eines eigens entwickelten Icon-Systems auf einen Blick klar, wie barrierefrei die jeweilige Veranstaltung ist. Sind Behindertenparkplätze vorhanden? Darf ich meinen Blindenhund mitbringen? Gibt es Angebote in Gebärdensprache? All diese Fragen beantworten die neun Symbole, die man am liebsten bundesweit als einheitlichen Wegweiser etablieren möchte. "Deswegen haben wir die Icons für Veranstalter online zum kostenlosen Herunterladen bereitgestellt", sagt Elnaz Amiraslani vom "Popkultur trifft Handicap"-Team.

Denn Musikfestivals sind für alle da!

© Foto: Michael Matejka

Eine Umfrage unter rund 70 Veranstaltern hatte ergeben, dass manch einer sogar barrierefreier ist, als er dachte. Andere merkten, dass sie eigentlich ganz einfach Angebote machen können, die es Behinderten erlauben, an ihren Festivals teilzunehmen.

Die volle Icon-Punktzahl (abgesehen von dem, das auf freien Eintritt hinweist) erreicht natürlich das Abschlusskonzert der diesjährigen Kampagne, die von der Sparkasse Nürnberg als Hauptsponsor unterstützt wird. Im Nürnberger Musikclub "Hirsch" steht am 18. August ab 15 Uhr unter anderem die Rapperin Sookee auf der Bühne. Laura Schwengber übersetzt die Musik in Gebärdensprache — wie wunderbar sie das macht, sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben.

Die Broschüre wird überregional vertrieben, kann unter inklusion@pop-rot-weiss.de angefordert oder unter www.pop-rot-weiss.de/festivals abgerufen werden.

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