Der Jazz-Schlagzeuger mag auch Heavy Metal

24.4.2017, 07:00 Uhr
Der Jazz-Schlagzeuger mag auch Heavy Metal

© Foto: Ulla C. Binder

Gibt es im Leben von Wolfgang Haffner noch Tage, wo er morgens aufsteht und sich denkt "Ach, heute ist ja gar nix" … und sich dann einfach hinters Schlagzeug hockt und drauflos spielt?

Wolfgang Haffner:Ja, das passiert. Nicht mehr so oft, aber doch ab und zu. Witzig, dass Sie das fragen: Erst vor ein paar Tagen hatte ich wieder dieses Gefühl, genau wie damals der kleine Junge, der sich einfach freut, zu spielen und keinen Gedanken daran verschwendet, dass man damit auch ein Leben bestreiten muss. Dieses Gefühl kenne ich noch, und ab und zu kommt es wieder mal durch.

Ist Jazz für Sie immer noch Heimat des Herzens?

Haffner: Ich würde einfach sagen Musik. Was mich berührt, da fühle ich mich wohl. Das kann im Jazz-Umfeld sein, aber auch ganz wo anders. Unterm Strich ist es am Ende wurscht, in welche Schublade das gepackt wird. Ich bin da recht offen mittlerweile.

 

Das waren Sie eigentlich schon immer. 1998 gaben Sie dieser Zeitung zu Protokoll: "Ich will gute geile Musik machen, dazu gehören auch HipHop und Heavy Metal."

Haffner: Genau! (lacht)

 

Was waren die letzte gute Metal-und die letzte gute HipHop-Platte, die Sie gehört haben?

Haffner: Das letzte "Metallica"-Album fand ich super. Und HipHop: "Aufstieg und Fall des Tommy Blank", die letzte CD von Thomas D.

 

Welche Rolle spielen Sie bei "Stars im Luitpoldhain" – außer dass Sie dort live trommeln werden?

Haffner: Der Bezug zu den ganzen Gästen, der bin halt ich. Ich habe mit all diesen Leuten gearbeitet oder arbeite mit ihnen. Die Mischung wirkt auf den ersten Blick vielleicht leicht wild, wenn man mit Thomas Quasthoff einen der Klassik-Superstars dabei hat und auf der anderen Seite den Rocker Wolfgang Niedecken von BAP, aber genau das finde ich das Spannende. Auch was die Musiker angeht, laufen alle Fäden bei mir zusammen. Da spielt eine handselektierte Band mit den Besten der Besten. Jeder hat Lust auf den anderen, man kennt sich untereinander, zum Teil seit 30 Jahren. Das wird ein Riesentreffen von Leuten, die sich gerne mögen.

 

Stefanie Heinzmann ist für einen eingefleischten Jazz-Fan wahrscheinlich eine ziemliche Zumutung ...

Haffner: Ich würde den Begriff Jazz nicht so hoch hängen. Die Überschrift heißt "A Night of Jazz & Soul", da wird für jeden etwas dabei sein.

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare