Der Kater ist noch nicht vertrieben

1.6.2011, 19:25 Uhr
Der Kater ist noch nicht vertrieben

© Warner

Wenn „Sex And The City“ ein Frauenfilm ist, dann ist das hier das Gegenstück. Die Überraschungskomödie „Hangover“ war 2009 ein schillernder Partykracher für Jungs von zwölf bis 66 Jahren. Verkaufte sich der Streifen schon damals intelligenter, als er unterm Strich war, so macht sich die nicht minder schenkelklopfende Fortsetzung mit identischem Personal nicht mal die Mühe, auch nur eine Handvoll neuer Ideen aufzubieten. Doch da es beim Film schon immer vor allem ums Geschäft ging, ist dieser Aufguss nur logisch.

Noch einmal wird dieselbe Geschichte an neuem Ort (Bangkok) erzählt: Wieder wachen die Freunde (Ed Helms, Bradley Cooper und Zach Galifianakis als Teilzeit-Spaßkanonen) nach einem exzessiven Junggesellenabschied schwer angeschlagen auf. Einer aus der Truppe fehlt, es ist ein unbekanntes Tier im Hotelzimmer — und keiner kann sich auch nur im Ansatz daran erinnern, was letzte Nacht geschehen ist. Wieder gilt es, die Puzzleteile möglichst fix zusammenzusetzen und das Geschehen zu rekonstruieren. Doch die Zeit läuft: Die Hochzeitsgesellschaft wartet, und nicht nur der ohnehin schon äußerst unleidliche Brautvater ist alles andere als amused.

Von Anfang bis Ende ist „Hangover 2“ eine dreiste Selbstkopie. Angetrieben von einem bunten Strauß knackiger Rock- und Rap-Songs, inszeniert Regisseur Todd Phillips die Fortsetzung mit gewohnt schicken Bildern, noch überdrehter, hysterischer und postpubertärer als der erste Streich. Nur ist die Kopie auch hier nicht besser als das Original.

Was soll’s, wer genug Bier dabei hat, ist klar im Vorteil. Und die gute Nachricht für Fans der Filmreihe: Einer aus dem selbst ernannten Wolfsrudel ist noch unverheiratet. (USA/102 Min.; Admiral, Cinecittà, Roxy, Nbg.; City, Fürth; CineStar, Erl.)

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