"Durchgedreht": Horror-Flair beim "Tatort"-Auftakt in Köln

20.8.2016, 16:00 Uhr

© WDR/Martin Valentin Menke

Die Kölner Folge "Durchgedreht" beginnt ein bisschen wie ein Horrorfilm. Ein Mann dringt in ein Haus ein, der Zuschauer sieht nur seine Umrisse. Er tötet eine Frau und ihren kleinen Sohn. Das alles wird in langsamen, dunklen Bildern erzählt, die von der subtil-beschwörenden Musik des Pianisten Martin Tingvall untermalt werden.

Ein eindringlicher Auftakt. Die achtjährige Tochter der Ermordeten überlebt und wird so zur einzigen Zeugin des Verbrechens, das Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) nun aufklären sollen. Einig sind sich die beiden in diesem Fall aber meist nur über die Notwendigkeit einer Currywurst. Ansonsten ist Schenk als Empathie-Talent unterwegs, was den wesentlich cooleren Ballauf auf die Palme bringt: "Leg doch mal den gütigen Opa ab!" Später gibt’s die Retourkutsche: "Gefühle! Schon mal gehört, das Wort?!"


Darknet, Taxis, Amok: So wird die neue "Tatort"-Saison


Emotionen werden in diesem "Tatort" (Buch: Norbert Ehry, Regie: Dagmar Seume) tatsächlich viele gezeigt, nur dass man nicht immer weiß, ob sie echt sind. Der Lebensgefährte der Getöteten etwa macht sich durch diverse Geheimniskrämereien verdächtig.

Verschmähte Liebe, Rache und nicht zuletzt ganz schnöde Geldinteressen kommen als Motive in Frage in diesem Krimi, der an sich eher konventionell ist und zwischendurch über einen BND-Schlenker auch mal ein wenig aus der Spur gerät. Insgesamt überzeugen die Kölner aber mühelos. Schön, dass du wieder da bist, "Tatort"!

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare