Emotionales Pferdedrama: "Rock My Heart"

28.9.2017, 09:00 Uhr
Der Vollbluthengst wird schnell zu Janas (Lena Klenke) Gefährten in einer Szene des Films Rock my Heart.

© Bernd Spauke/Neue Schönhauser Filmproduktion/Wild Bunch Germany/dpa Der Vollbluthengst wird schnell zu Janas (Lena Klenke) Gefährten in einer Szene des Films Rock my Heart.

Seit dem Erfolg von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist die lebensbedrohliche Krankheit auch im Jugendfilm ein legitimer, dramatischer Katalysator. Und so wurde der 17-jährigen Jana (Lena Klenke) ein angeborener Herzfehler ins Drehbuch geschrieben. Eine riskante Operation könnte die Rettung bringen. Aber Jana verweigert zur Sorge ihrer Eltern die Zustimmung. Ihr düsterer Blick auf das Leben ändert sich erst, als sie auf den dreijährigen Hengst "Rock My Heart" stößt. Wenn das Tier um die Ecke galoppiert kommt und sich wild schnaubend vor ihr aufbäumt, erinnert das ein wenig an die Schlüsselszene von "Jane Eyre" – nur dass hier nicht der Reiter, sondern das Pferd selbst zum Objekt der Begierde wird. "Da ist dieses verrückte Pferd unter mir mit seinem riesigen gesunden Herzen, das nur für mich schlägt" wird Jana einmal sagen.

Dessen Besitzer Paul (Dieter Hallervorden) wittert die Chance, mit den beiden seinen verschuldeten Rennstall zu retten. Jana soll mit "Rock My Heart" bei einem hochdotierten Derby antreten, ohne dass Paul etwas von ihrer Krankheit ahnt. Natürlich führt der Weg auch hier über einige Rückschläge zum Triumph, wobei der Hindernisparcours mit dramatischen Plotwendungen gepflastert ist.

Dieter Hallervorden profiliert sich einmal mehr im ernsten Charakterfach. In seinen Augen steckt eine verlebte Melancholie, die mehr über die Figur aussagt als so manche etwas schleppend dargebotene Drehbuch- Offenbarung. Aber letztlich ist es Lena Klenke ("Fack ju Göhte"), die mit ihrer entspannten Präsenz dem überanstrengten Drama die nötige Erdung verleiht. (D/110 Min.) 

Verwandte Themen


Keine Kommentare