Experten sicher: "Anbetung der Könige" ist kein Dürer

Regensburg - Jetzt ist es amtlich: Das Gemälde "Die Anbetung der Könige", das vor einem knappen halben Jahr in Regensburg als echter Dürer präsentiert wurde, stammt definitiv nicht vom Nürnberger Meister.

Es war eine denkwürdige Pressekonferenz im Oktober 2016: Der Historiker Rudolf Reiser behauptete damals, seine Recherchen in Briefen von Dürer haben ergeben, dass es sich bei dem Gemälde "Die Anbetung der Könige" zweifelsfrei um einen echten Dürer handele. Das wäre eine Weltsensation gewesen. Entsprechend groß war der Medienandrang damals in Regensburg bei dem bizarren Pressetermin. Ob er Malgrund und Farben auf ihr Alter untersucht habe, wurde Reiser gefragt. Und was die Kunsthistoriker zu seinen "Erkenntnissen" sagen? Untersuchungen am Gemälde und Austausch mit Experten hielt er aber für überflüssig. "Ich weiß, dass ich recht habe", sagt er damals. Und ist nun widerlegt.

Zwei Experten, Martin Schawe, Stellvertretender Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München, und Thomas Schauerte, Leiter des Albrecht-Dürer-Hauses und der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg, stellen in ihren nun vorliegenden schriftlichen Gutachten fest, dass das Gemälde nicht von Dürer stammt.

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Es sei nicht nur "keine Nähe zum malerischen und druckgrafischen Schaffen Dürers oder seiner Werkstatt gegeben; vielmehr ist die Tafel nach Malweise und Ikonographie von diesem so weit entfernt wie zu dieser Zeit überhaupt möglich", heißt es in dem Gutachten.