"Fantasy Filmfest Nights" locken ins Cinecittà
28.4.2017, 06:00 UhrFinal Girl nennt man im Horrorgenre die Dame, die am Ende als einzige aus der ursprünglichen Heldengruppe überlebt hat – und sich der Logik des Genres folgend in der nächsten Fortsetzung schon wieder mit irgendwelchen blutrünstigen Killern herumschlagen darf. Im Falle der "FFF Nights" ist da etwa die junge Leila, die sich in der französisch-belgischen Mystery-Comic-Verfilmung "Alone" eben noch auf dem Rummelplatz gegen die fiesen Mobber aus ihre Schule wehren musste. Auf dem Nachhauseweg sind die Straßen der Stadt dann plötzlich menschenleer. Und Nebel zieht auf. . .
Mit "Berlin Syndrome" hat die australische Regisseurin Cate Shortland einen eiskalten Thriller vorgelegt. Im pulsierenden Nachtleben der Hauptstadt trifft die australische Backpackerin Clare den Lehrer Andi – und wacht nach einem heißen One-Night-Stand in dessen völlig aus der Zeit gefallener Wohnung auf, die mitten in einem verlassenen Wohnblock liegt. Die Eingangstür ist verrammelt, der eben noch nette Andi stellt beängstigende Besitzansprüche. Das Captive-Woman-Motiv spielt auch das US- Stalker-Drama "Pet": Hier packt der scheue Außenseiter Seth seine ewige Highschool-Flamme Holly nach einer weiteren Abfuhr kurzerhand in einen Käfig in den Keller. Doch Holly denkt gar nicht daran, sich willig ihrem Schicksal zu fügen . . .
Heiße Sexparty in Rio de Janeiro
Ein Wiedersehen gibt es mit Festival-Stammgast Álex de la Iglesia. In "The Bar" erzählt der Spanier in peitschendem Tempo von einer ebensolchen in Madrid, in der die junge Elena nur mal schnell ihr Handy aufladen will. Doch als ein Geschäftsmann den Laden verlässt, wird er von einer Kugel in den Kopf getroffen und kurz darauf auch der Helfer, der zu ihm eilen will. Die Gäste der Bar sind gefangen – und eine Schicksalsgemeinschaft wider Willen.
Nicht fehlen dürfen bei den "FFF Nights" Vampire (die schwarzhumorige britische Komödie "Eat Local" erzählt von einer Geheimgesellschaft, die alle 50 Jahre zusammentritt, sich dieses Mal jedoch vom Militär umstellt sieht) und Zombies ("It Stains The Sands Red" rechnet das bekannte Setting auf einen einzigen Untoten herunter, der die Heldin nach einer Autopanne durch die Wüste jagt).
In "Going To Brazil" jetten drei Pariser Girls für eine heiße Sexparty nach Rio de Janeiro – und dürfen sich auf Stilettos an Traumstränden und im Regenwald mit fiesen Drogengangstern und korrupten Bullen herumschlagen. Zumindest stimmt auch in dieser überdrehten französischen Partygranate die Frauenquote.
Das große Fantasy Filmfest findet dann wieder vom 21. September bis 1. Oktober statt.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen