Filmwelt blickt nach Locarno

5.8.2015, 12:03 Uhr

Festivalchef Carlo Chatrian setzt bis zum 15. August überwiegend auf ein Angebot fern durchschnittlicher Hollywood-Routine. Gefördert werden soll das Schaffen von jungen Filmemachern. Zu ihnen zählt der deutsche Autor und Regisseur Lars Kraume. Er präsentiert seinen Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ über den deutschen Generalstaatsanwalt, der in der jungen Bundesrepublik gegen NS-Täter vorging.

Der Film läuft auf der Piazza Grande, dem mittelalterlichen Markt der Stadt am Ufer des Lago Maggiore. Die abendlichen Freiluftaufführungen außerhalb aller Wettbewerbe für jeweils etwa 8000 Zuschauer sind die große Attraktion des Festivals von Locarno. Kraumes Film hat die Chance, den begehrten Publikumspreis nach Deutschland zu holen, eine der wichtigsten Ehrungen des Festivals.

Meryl Streep als Rockmusikerin

Sonst sind in diesem Jahr in Locarno die Aussichten auf Auszeichnungen für Deutschland eher gering. Im „Concorso Internazionale“, dem bedeutendsten Wettbewerb des Festivals, bewerben sich 19 Spiel- und Dokumentarfilme aus aller Welt um den Goldenen Leoparden. Nur an drei Filmen sind deutsche Geldgeber beteiligt: an der schweizerisch-deutschen Koproduktion „Heimatland“, dem iranisch-deutschen Film „Paradise“ und der mexikanisch-deutschen Koproduktion „Te Prometa Anarquía“.

Eröffnet wird das Festival heute auf der Piazza Grande mit „Ricki and the Flash“. In dem von Jonathan Demme inszenierten komödiantischen Drama verkörpert Meryl Streep eine Rockmusikerin, die sich der Geschichte ihrer Familie stellen muss.

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