Friendly Fires – Pala

2.7.2011, 09:00 Uhr
Friendly Fires – Pala

© Beggars Group

Insgesamt vermag aber auch dieses UK-Trio nicht, dem übertriebenen Disco-Virus zu entkommen, welcher derzeit unter den Indie-Bands auf der Insel grassiert. War ihr selbstbetiteltes Erstwerk noch eine inbrünstige Dance-Punk-Scheibe, so ist „Pala“ ein äußerst Pop-dominiertes Album. Die Drei haben den Rock aus ihren Songs gestrichen und schleppen den Hörer stattdessen durch die 80er-Disco. Das funktioniert bei einigen Hits wie „Blue Cassette“, „Hawaiian Air“ und „Hurting“ tadellos.

Ein bisschen weniger entspannte Klänge und etwas mehr Tempo hätte diesem Album aber durchaus gut getan. Denn wo früher die Stakkato-Gitarren und Indie-Elemente angenehme kleine Ecken und Kanten ins Spiel brachten, bügelt diesmal der Elektro-Pop vieles zu glatt. Hatten die alten Gassenhauer wie „Jump In The Pool“ oder „Paris“ noch den unbedingten Drang nach wildem Abzappeln auf einer Party, tauchen diesmal einfach zu oft zahme R'n'B-Beats auf, die wohl auch auf das Konto des derzeit sehr angesagten englischen Produzenten Brian Epworth (u.a. Adele, Cee Lo Green, Plan B) gehen.

Der Name der Platte geht übrigens auf den Handlungsort von Aldous Huxleys letztem Roman „Island“ zurück. Darin erzählt dieser die Geschichte eines schiffbrüchigen Journalisten auf der fiktionalen Insel Pala, auf welcher er in einer utopistischen Gesellschaft lebt.

Fazit: Auch wenn sich die Enttäuschung noch in Grenzen hält, kann auch die nächste hoch gehandelte englische Band auf ihrem zweiten Album einfach nicht halten, was das verheißungsvolle Debüt noch versprach!

Label: XL/Beggars Group

Downloadtipps: „Blue Cassette“, „Hawaiian Air“, „Hurting“

Für Fans von: Metronomy, MGMT, Hot Chip

Bewertung: 6 von 10

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