Frischer Jazz in allen Facetten

Nürnberg - Eine vorweihnachtliche Bescherung für Menschen mit offenen Ohren war das fünfte Nürnberger NueJazz-Festival, das mit Big-Band-Sound vom Christian Elsässer Orchestra endete.

Fünf Tage lang waren in der "Kulturwerkstatt Auf AEG" und im Opernhaus internationale Bands und Projekte zu erleben, die zeigten, wie facettenreich, jung und modern Jazz sein kann. Einen kleinen Schwerpunkt bildeten Musiker aus Frankreich, darunter die Vokalistin Leïla Martial, die mit ihren ausgefallenen Lautmalereien aufhorchen ließ. Hörgewohnheiten gegen den Strich zu bürsten ist auch ein Faible von Altsaxophonist und Sänger Thomas de Pourquery. Der versetzte das Publikum mit seinem schrägen Sun-Ra-Projekt erst in Staunen, dann in Begeisterung und gute Laune.

Kubanischen Jazz lieferte der junge Pianist Harold López-Nussa mit seiner Trio-Formation ab, und die hochkarätige New Yorker Szene stellte sich mit dem Schlagzeuger Mark Guiliana und dem aus Israel stammenden Trompeter Avishai Cohen vor. Lauter Beispiele, die beweisen, dass die Festival-Macher Frank Wuppinger und Marco Kühnl, beide selbst Musiker, ihr Ohr am Puls der Zeit haben. Fünf Jahre NueJazz sind natürlich auch ein Grund zum Feiern. Die Veranstalter und ihr Publikum taten’s mit einer Party, zu der das Nürnberger DJ- und Künstler-Kollektiv "Beat Thang" den coolen urbanen Sound beisteuerte.