Geschwister-Scholl-Preis für Achille Mbembe

1.12.2015, 16:54 Uhr
Geschwister-Scholl-Preis für Achille Mbembe

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In seinem Redetext zur Verleihung kritisierte der 1957 geborene Historiker und Philosoph die Bestrebungen in Europa, Grenzen zu schließen, um der Flüchtlingskrise Herr zu werden, als neue Form des Rassismus. „Heute entstehen neue Formen von Rassismus, die ohne den Rückgriff auf biologische Gegebenheiten Legitimierung finden. Dem Rassismus von heute genügt beispielsweise die Forderung, die Grenzen zu schließen, Jagd auf Ausländer zu machen oder Flüchtlinge in ihre Heimat zurückzuschicken.“

Mbembes Buch komme genau zur rechten Zeit, teilte die Jury mit. „Es schärft den Blick auf eine globalisierte Weltgesellschaft, die nicht nur Waren und Kapital verschiebt, sondern auch Menschen und Arbeitskraft.“ Der Geschwister-Scholl-Preis wird im Rahmen des Literaturfests München vergeben. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung, die an die von den Nationalsozialisten ermordeten Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl erinnert und mit 10000 Euro dotiert ist, an den Edward-Snowden-Vertrauten Glenn Greenwald.

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