Abgefahrener Abschied von Leipziger Ermittlern

24.4.2015, 19:14 Uhr
Abgefahrener Abschied von Leipziger Ermittlern

© dpa

Es wurde viel gelästert und gespottet über das Leipziger Ermittlerpaar Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke, der in einer Talkshow mal freimütig bekannte, dass er die Rolle nur wegen des Geldes angenommen hat). Jetzt ist Schluss, Leipzig ist raus beim MDR-Tatort, weiter geht es in Dresden mit einem rein weiblichen Team.

Zum Abschied haben Drehbuchautor Sascha Arango und Regisseurin Claudia Garde den stets eher missmutigen Kommissaren einen reichlich abgedrehten Fall spendiert. Ein Mädchen wird entführt, und der Zuschauer weiß von Anfang an, von wem. Fragt sich nur, ob auch Saalfeld und Keppler dem gutbürgerlichen Ehepaar auf die Spur kommen.

Wenn man allzu strenge Ansprüche an Glaubwürdigkeit beiseite lässt, dann macht dieses letzte Leipziger Allerlei viel Freude: Das liegt vor allem an Martin Wuttke, der zeigen darf, was er für ein großartiger Schauspieler ist. Er führt den Zuschauer mit direkter Ansprache durch den Film, in dem er außerdem mit Walter-Mitty-mäßigen Tagträumen zu tun hat und eine letzte Schlacht mit seiner hass-geliebten Ex-Ehefrau ausficht. Wir erinnern uns: Saalfeld und Keppler waren mal verheiratet und haben ihr gemeinsames Kind verloren.

Die Schlusspointe ist dämlich, aber der Rest ein unterhaltsamer Schwank zwischen Scherz und Tragödie.

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