Hörtnagel bereitet Nachfolge vor

13.2.2016, 15:20 Uhr
Hörtnagel bereitet Nachfolge vor

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Leander Hotaki, der Geschäftsführer der „Albert Konzerte“, bezeichnet die Rolle, die sein Unternehmen ab 1. Juli in der seit 1967 bestehenden Konzertreihe in der Meistersingerhalle übernimmt, als „tragende Säule“. Als dritte Gesellschafterin tritt Beatrice Hörtnagel hinzu. Die Tochter Georg Hörtnagels betreibt bereits in Berlin eine Konzertagentur.

Unberührt davon sind die Münchner Aktivitäten der Agentur Hörtnagel, die Georg Hörtnagel im vergangenen Herbst aber ebenfalls neu geordnet hat. Dort gibt es jetzt drei neue Gesellschafter: Hörtnagels Tochter Konstanze, die schon bisher in seiner Agentur mitwirkte, Andreas Schessl, den Geschäftsführer von „MünchenMusik“ und Kammermusik-Expertin Sonia Simmenauer.

50-jähriges Bestehen

„Georg Hörtnagel soll weiterhin das Gesicht unserer Reihe bleiben“, weiß Leander Hotaki um die hohe Bindungskraft des bisherigen Impresarios an sein Publikum. „Er hat die Meisterkonzerte begründet, und mit ihm wollen wir im nächsten Jahr seinen 90. Geburtstag und das 50-jährige Bestehen der Nürnberger Abonnementskonzerte feiern“, betont der 48-jährige promovierte Germanist und Musikwissenschaftler, der auch als Kritiker tätig ist.

Für die 1892 in Freiburg gegründete und seit 1971 vom Medienunternehmen Rombach betriebene Agentur „Albert Konzerte“ ist das Nürnberger Engagement das erste externe. In der südbadischen Universitätsstadt betreibt sie eine große Klassikreihe im neuen Konzerthaus am Hauptbahnhof, Kammerkonzerte und Sonderkonzerte. So werden im April etwa die Wiener Philharmoniker unter Gustavo Dudamel im Breisgau erwartet. „Wir stehen für künstlerische Hochwertigkeit und wissen, auf welchen Markt wir in Nürnberg stoßen“, erklärt Leander Hotaki.

Der sinfonische Musik-Markt in der Frankenmetropole ist eng: Neben den Konzertreihen der örtlichen Kulturorchester, der Staatsphilharmonie und den Symphonikern bieten auch die Reihe „Wiener Klassik“, die Hochschule für Musik oder „NürnbergMusik“ regelmäßig sinfonische Programme an. Und auch das „Ensemble Kontraste“, das Orchester „Ventuno“ unter John Lidfors, das „Collegium Noricum“ unter Kurt Karl, die Orchestergemeinschaft und das Nürnberger Siemens-Orchester bieten Sinfonisches.

Natürlich erhoffen sich die Freiburger Veranstalter Synergieeffekte: „Es macht oft mehr Sinn, gleich zwei Auftritte mit einem Orchester zu vereinbaren als einen einzelnen“, berichtet Leander Hotaki aus seiner Erfahrung. Nichtsdestotrotz: Das Programm der Meisterkonzerte entsteht künftig an der Dreisam und nicht mehr an der Isar.

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