Im Gespräch: NN-Talk mit Alexander Shelley

30.3.2017, 21:39 Uhr
Alexander Shelley gilt als eines der größten Talente seiner Generation.

© Harald Sippel Alexander Shelley gilt als eines der größten Talente seiner Generation.

Ohne Zweifel: Kein Vorgänger von Alexander Shelley hat die Nürnberger Symphoniker so bekannt gemacht wie der 38-jährige Londoner. Das liegt zum einen daran, dass Shelley die bereits ansehnlichen "Education"-Programme des Orchesters noch ausbauen konnte und mit seiner Truppe auf internationalen Podien auftrat wie kein Zweiter.

Zum andern stellte sich aber ein Nürnberger Konzertformat für ihn als geradezu maßgeschneidert heraus: Er wurde zu "Mr. Klassik Open Air", der nicht nur das Publikum im Luitpoldhain zum Mitmachen, Mittanzen oder Mitsingen animieren kann, sondern die Freiluft-Events auch locker-flockig moderiert.

Wenn der charmante Musiker im August bei dieser Gelegenheit seinen endgültigen Abschied aus Franken zelebriert, wird er das Open-Air zum neunten Mal dirigiert haben und ist damit alleiniger Rekordhalter vor Philippe Auguin und Christof Prick. Populär gemacht hat den Dirigenten mit den sportlichen Gardemaßen aber auch eine witzig-ironische Werbekampagne, die den Stab-Künstler in verschiedenen Rollen präsentierte — zum Beispiel als Alter Ego von Albrecht Dürer.

Was denkt der weltgewandte Künstler über den Brexit? Wie kommt er mit den vielen Jetlags bei seinem Einsatz auf allen Kontinenten zurecht? Was hat ihm an Nürnberg gefallen — oder auch nicht? Das sind nur drei mögliche Fragen, die der sprachbegabte Dirigent im Gespräch mit Chefredakteur Michael Husarek und Musikjournalist Jens Voskamp erörtern wird.

Shelley ist der Sohn eines berühmten Konzertpianisten und der Enkel eines renommierten Cellisten. Ein anderer Opa von ihm war ein bekannter Organist. Da gab es also mächtig viele musikalische Gene zu verteilen.

In der Presse lobte man ihn als "Musiker von beträchtlichen Gaben und außerordentlich beeindruckenden Interpretationsqualitäten" (etwa bei einem Auftritt mit Strauss, Elgar und Sibelius in London) oder als Dirigenten mit "außergewöhnlicher künstlerischer Autorität"" (nach einem Brahms-Dirigat mit dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin). Sein Verdi-Requiem in Salzburg wurde als "originelle, intelligente, durch und durch überzeugende und gut gestaltete Interpretation" gewürdigt.

Haydns Abschied

Augenzwinkernd verpasste Shelley dem bereits restlos ausverkauften Konzert, das er am 9. April in der Meistersingerhalle leiten wird, den von Hape Kerkeling übernommenen Titel "Ich bin dann mal weg. . ." Klar, dass bei dieser Gelegenheit Haydns "Abschiedssinfonie" auf dem Programm steht. Darin verdünnisiert sich allerdings nicht der Dirigent, sondern die Instrumentalisten stehlen sich nach und nach davon. . .

Karten für den NN-Talk sind im NN-Ticket-Corner in der Nürnberger Mauthalle (Telefon 09 11 / 2 16-27 77) und allen Vorverkaufsstellen dieser Zeitung für sieben Euro erhältlich. Abonnenten mit ZAC-Karte zahlen nur fünf Euro. Einlass für die rund einstündige Veranstaltung, bei der natürlich auch Publikumsfragen zugelassen sind, ist ab 18.30 Uhr.

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