Krüger verteidigt Adonis

4.2.2016, 15:06 Uhr
Krüger verteidigt Adonis

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„Das ist eine komplizierte Frage. Ich fand aber die Forderung übertrieben, ihm den Preis nicht zu geben“, sagte der Schriftsteller und heutige Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Adonis soll die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung am 19. Februar in Osnabrück entgegennehmen. Er soll für sein Eintreten für eine säkularisierte arabische Gesellschaft mit einer Trennung von Religion und Staat gewürdigt werden.

 

Krüger verteidigt Adonis

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Syrische Oppositionelle, Menschenrechtler und auch der Zentralrat der Muslime hatten die Entscheidung kritisiert. Aus Protest gegen die Preisvergabe an Adonis hatte auch die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giuseppina Maria Nicolini, die für ihr Flüchtlings-Engagement den Remarque-Sonderpreis bekommen soll, die Auszeichnung ausgeschlagen. „Adonis ist Alevit, wie das Herrscherhaus in Syrien. Man kann nicht jeden Aleviten für das, was in Syrien passiert, verantwortlich machen“, sagte Krüger. Dass in Syrien ein Bürgerkrieg ausbrechen würde, sei voraussehbar gewesen. „Jetzt den großen Dichter Adonis, der immer für eine Trennung von Staat und Religion eingetreten ist, dafür leiden zu lassen, finde ich ungerecht.“

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