Kunst-Sensation: Historiker will echten Dürer entdeckt haben

14.10.2016, 14:25 Uhr
Das Objekt, um das sich alles dreht: Ist das ein echter Dürer?

© Stadt Regensburg Das Objekt, um das sich alles dreht: Ist das ein echter Dürer?

Von Kunsthistorikern hat er das Werk allerdings noch nicht begutachten lassen. Wir haben eine Abbildung des Gemäldes an Dürer-Experten geschickt. Sie kommen in einer ersten Einschätzung zu dem Schluss: Das Bild stammt nicht von Dürer, weil es stilistisch nicht in sein Schaffen passt. "Das ist alles, aber kein Dürer", sagt Thomas Schauerte, Chef des Nürnberger Dürerhauses.

Am Freitag stellte Reiser seinen vermeintlich spektakulären Fund der Presse vor: Auf dem Gemälde sind die Heiligen Drei Könige zu sehen, außerdem Maria mit dem Jesuskind. Im Hintergrund kann man den Sinwellturm der Nürnberger Burg erkennen. 

Und warum soll es sich bei dem Werk nun trotzdem um einen echten Dürer handeln? Archivrecherchen und ein Brief Dürers an Pirckheimer, in dem der Maler schreibt, er habe eine Marienabbildung gemacht wie noch keine zuvor, bringen Rudolf Reiser zu dem Schluss.

Die drei Ringe an der Hand könnten dafür sprechen, dass das Bild von Albrecht Dürer stammt.

Die drei Ringe an der Hand könnten dafür sprechen, dass das Bild von Albrecht Dürer stammt. © Historisches Museum der Stadt Regensburg

Außerdem teilt Dürer seinem Freund mit, er habe sich drei Ringe gekauft – der Mohr auf dem Gemälde trägt ebenfalls drei Ringe. Laut Reiser hat sich der Maler in dem Mohr selbst dargestellt.

Kunsthistoriker könnten mit Untersuchungen des Holzes und der Farbpigmente zur Aufklärung beitragen. Bislang hat Reiser das nicht veranlasst, da es in dieser Branche zu viele Neider gebe. Museumsdirektor Peter Germann-Bauer will solche wissenschaftlichen Untersuchungen an dem Bild nun nachholen. "Das kann aber Monate dauern", sagt er.

Jetzt ist die angebliche Dürer-Sensation aber erst einmal vier Wochen lang im Historischem Museum Regensburg ausgestellt.

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