Literaturfestival "Lesen!" in Fürth

11.5.2016, 19:13 Uhr
Literaturfestival

© F.: Birnbaum

„Vom Nur-mal-kurz-Reinschauen bis zum tiefgehenden Autorengespräch, vom Heftroman bis zum Wassermann-Preis“ — die Organisatoren vom Fürther Kulturamt wollen allen Literatur-Geschmäckern und einem breiten Publikum etwas bieten. Unter dem Titel „Lesen nach Leipzig“ widmet man sich wie immer den Neuerscheinungen des Bücherfrühlings.

Den Auftakt macht der als Theaterautor bekannte Nis Momme-Stockmann, der sein Romandebüt am 3. Juni im Kulturforum vorstellen wird, untermalt von der Band „Les Trucs“. Am Sonntag, 5. Juni, erhält die in Frankreich lebende Autorin Gila Lustiger den Jakob-Wassermann-Literaturpreis (11 Uhr, Stadttheater). Um 20 Uhr liest sie aus ihrem aktuellen Text „Erschütterung“ über den Terror und den Umgang damit.

Michael Kumpfmüller stellt seinen aktuellen Roman am 8. Juni im Kulturforum vor (siehe Besprechung links). Ebenfalls schon mit dem Wassermann-Preis ausgezeichnet wurde die Lyrikerin Dagmar Nick, die nun mit einem literarischen und sehr persönlichen Sachbuch zu Gast ist: „Eingefangene Schatten — Mein jüdisches Familienbuch“ ist die Chronologie einer weit verzweigten Familie vom 16. bis ins 20. Jahrhundert. Die mittlerweile fast 90-Jährige erzählt darin vom Auf und Ab im Leben der „Hofjuden“, die teils aus Spanien stammten, an Höfen in Hannover, Hamburg, Breslau und Berlin zu Anerkennung kamen, bis hin zu ihren direkten Vorfahren Anfang des 20. Jahrhunderts (9. Juni, Kulturforum).

„Mein Jahr ohne Udo Jürgens“ hat Andreas Meier seinen aktuellen Roman betitelt, in dem er schildert, wie es ist, ein Fan zu sein. Die Schicken Swingschnitten und Sänger Lothar Schrems geben den passenden musikalischen Rahmen (11. Juni).

Unter dem Label „Geboren in Fürth“ hat die Stadt zwei Autoren eingeladen, die ihr Lebensweg weit weg aus Franken gebracht hat: Der Lyriker, Essayist und Kulturmanager Joachim Sartorius kommt am 4. Juni ins Kulturforum, am 10. Juni ist Natascha Wodin zu Gast. Sie wuchs als Tochter russischer Zwangsarbeiter in einem Fürther Lager für „Displaced Persons“ auf. Später lebte die Schriftstellerin und Übersetzerin in Nürnberg, heute wohnt sie in Berlin. Sie stellt den Text „Ich war noch nie in Mariupol“ vor, in dem sie der Biografie ihrer aus der Ukraine stammenden Mutter nachspürt. Dem ebenfalls aus Fürth stammenden, im Januar verstorbenen Roberto Schopflocher ist ein weiterer Abend gewidmet (7. Juni).

Wie immer gibt es ein üppiges Rahmenprogramm mit Lesungen in Parks, auf privaten Balkonen, einem Jerry-Cotton-Special und vielem mehr. Programm und Karten mit ZAC-Rabatt für Zeitungsabonnenten in allen NN-Geschäftsstellen, www.fuerth.de/lesen

Verwandte Themen


Keine Kommentare