"Markt der schönen Dinge" im Fembohaus

5.12.2016, 12:53 Uhr

© Horst Linke

Dass sich der Advents-Markt seit Jahren ausgerechnet in einem großen Kaufmannshaus - dem einzigen übrigens aus der Renaissance, das in Nürnberg erhalten blieb - über vier Stockwerke ausbreitet, ist eine schöne Koinzidenz. Ein calvinistischer, aus dem spanisch beherrschten Antwerpen ausgereister Kaufmann hat das Gebäude mit der manieristischen Fassade, das zwischen Kaiserburg und Rathaus steht, in den Jahren von 1591 bis 1596 erbauen lassen. Doch nicht nur die Außenansicht ist attraktiv. Auch die historischen Innenräume, in denen Nürnbergs Stadtgeschichte präsentiert wird, sind einen Besuch wert.

Mitten in der Ausstellung

Dass die Stücke der permanenten Schau nicht von der Stelle gerückt wurden und auch während des "Marktes der schönen Dinge" zu sehen sind, macht den vorweihnachtlichen Kunsthandwerks-Salon, der bereits zum 39. Mal stattfindet, zu etwas Besonderem. Diese Atmosphäre schätzen sowohl die Kreativen, die ihre Stände zwischen den Exponaten aufgebaut haben, als auch die Besucher. "Man erlebt hier öfter, dass die Frauen Geschenke einkaufen, während sich die Männer unsere Ausstellung ansehen", verrät Birgit Fernengel von den Museen der Stadt Nürnberg, die den Adventsmarkt organisiert hat. Soviel zum Klischee, von dem das Haus also auch in eigener Sache profitiert.

45 professionelle Kunsthandwerker und Designer wurden diesmal unter rund 70 Bewerbern ausgewählt. Geachtet wurde laut Birgit Fernengel auf Hochwertigkeit aus erster Hand und darauf, dass nichts aus fabrikmäßiger Herstellung ins an Techniken vielfältige Angebot kommt. Die meisten Aussteller kommen aus Nürnberg und der Region. Und sie sind an den insgesamt elf Markttagen selbst vor Ort. Denn im Fembo-Haus legt man Wert auf den persönlichen Kontakt zu den Kunden, die sich so auch über die manchmal aufwendige Herstellungsweise der Unikate informieren können.

Von Glas- und Papier-Arbeiten über Holzobjekte und Keramik oder Schmuck für die verschiedensten Geschmäcker bis hin zu Lampen und Textilware reicht die Bandbreite. Wer einen neuen, ausgefallenen Hut sucht, ist ebenso richtig, wie Menschen, die sich zu einer Geschenkidee inspirieren lassen möchten. Vielleicht fällt die Wahl auf eine der duftenden, bunten Seifen, die hier wie Konfekt präsentiert werden, oder auf eines der mit Schwabacher Blattgold verzierten "Fundstücke". Auch die Atmosphäre schaffenden, papiernen Leucht-Skulpturen von Philine Görnandt oder die aus transparenten, natürlichen Materialien entstandenen Lampen von Barbara Raabe dürften Käufer finden.

Workshop für Kinder

Etliche neue Aussteller sind diesmal dabei. Aber auch die Familie Ziegler mit ihren Nürnberger Rauschgoldengeln (mit originalen Porzellanköpfen aus der Biedermeierzeit) ist wie seit vielen Jahren wieder vertreten. "Wir versuchen, die Balance zu halten zwischen Tradition und Moderne", sagt Birgit Fernengel zum Markt-Konzept.

Für Familien mit Kindern bietet das Stadtmuseum am 3. und 4. Dezember (13 bis 17 Uhr) diesmal eine kostenlose „Button-Werkstatt“ an, in der die Kinder selbst kleine Kunstwerke schaffen können.

Markt der schönen Dinge, Stadtmuseum im Fembo-Haus, Burgstraße 15. Bis 11. Dezember, täglich von 10 bis 18 Uhr. Tel.: 09 11/2 31-25 95, www.stadtmuseum-fembohaus.de

Verwandte Themen


Keine Kommentare