Miike Snow: Happy To You

Als Produktions- und Songwriter-Team „Bloodshy & Avant“ haben die beiden Schweden Christian Karlsson und Pontus Winnberg neben Songs für Madonna, Kelis oder Kylie Minogue auch Britney Spears' „Toxic“ geschaffen und dem Pop-Sternchen zeitweise etwas Coolness (und einen Grammy) beschert. Gemeinsam mit dem Amerikaner Andrew Wyatt machen sie seit 2007 unter dem Banner „Miike Snow“ auch selbst Musik – und was für welche!

Leichtfüßigen, keyboardgetriebenen Elektro-Pop mit großem Hit-Potenzial hat das Trio für sein zweites Album „Happy To You“ (Sony Music) geschmiedet. „In an aeroplane above the archipelago“ singt Andrew Wyatt im wunderbar verträumten „Archipelago“, das sanft durch die Lüfte schwebt und von zarten Sommerkleidchen träumen lässt. „The Wave“ legt gleich zu Beginn einen transparenten Schleier über das Album, das den schmalen Grat zwischen weichgespülter Fahrstuhlmusik und großer Pop-Musik aufs Feinste beschreitet.

„Devil's Work“ mit seinen dramatischen Dance-Beats etwa klingt stark nach dem Solo-Werk von Ian Brown, Sänger der gerade sensationell wiedervereinigten Stone Roses. Das zackige „Vase“ scheppert sich rhythmisch einem großen Finale entgegen, komplett mit scheinbar vorbeizischenden Raumschiffen und dem Geklimper auf einem Kinder-Keyboard (das in Wahrheit wohl ein sündhaft teurer Apparat war). „Paddling Out“ ist mit seinen housigen Beats wohl der größte Hit auf dem Album.

Schlechte Songs finden sich außer dem seltsamen und arg düsteren „Black Tin Box“ nicht auf „Happy To You“. Zum ganz großen Wurf müssten Miike Snow aber noch den Schleier lüften und sich trauen, Ecken und Kanten zu zeigen. So ist „Happy To You“ etwas zu seicht und gefällig.

Unsere Bewertung: Sieben von zehn Schallplatten!