Moop Mama heizen in Erlangen richtig ein

15.2.2019, 15:05 Uhr
"Die sind live der Hammer!" - eine Aussage, die man oft in Verbindung mit Moop Mama hört und die die Band auch bei diesem großen Konzert in der Erlanger Heinrich-Lades-Halle wieder eindrucksvoll belegte.
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"Die sind live der Hammer!" - eine Aussage, die man oft in Verbindung mit Moop Mama hört und die die Band auch bei diesem großen Konzert in der Erlanger Heinrich-Lades-Halle wieder eindrucksvoll belegte. © Harald Sippel

Die Kultur muss sterben, um gerettet zu werden. Punk ist tot, Rock ist tot, Rap ist tot, Pop ist tot, Gott ist tot – Wir sind die Erben.“ Nicht gerade erbaulich, was uns Moop Mama da gleich im ersten Song um die Ohren hauen.
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Die Kultur muss sterben, um gerettet zu werden. Punk ist tot, Rock ist tot, Rap ist tot, Pop ist tot, Gott ist tot – Wir sind die Erben.“ Nicht gerade erbaulich, was uns Moop Mama da gleich im ersten Song um die Ohren hauen. © Harald Sippel

Man kann das freilich so sehen: Die Entwicklung der Popmusik scheint in all ihren Genres abgeschlossen und verschmort im eigenen Saft, die Ideale und Hoffnungen der vergangenen Jahrzehnte sind einem nüchternen Pragmatismus gewichen.
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Man kann das freilich so sehen: Die Entwicklung der Popmusik scheint in all ihren Genres abgeschlossen und verschmort im eigenen Saft, die Ideale und Hoffnungen der vergangenen Jahrzehnte sind einem nüchternen Pragmatismus gewichen. © Harald Sippel

Dabei sind es gerade die zehn in grelles Signalrot gekleideten jungen Männer auf der Bühne, die mit ihren eigenen Konzerten in Fußgängerzonen und Parks den öffentlichen Raum zurückerobern wollen und sich folgerichtig reichlich Ärger mit der Staatsgewalt eingehandelt haben. Moop Mama haben schnell ihren eigenen Stil entwickelt...
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Dabei sind es gerade die zehn in grelles Signalrot gekleideten jungen Männer auf der Bühne, die mit ihren eigenen Konzerten in Fußgängerzonen und Parks den öffentlichen Raum zurückerobern wollen und sich folgerichtig reichlich Ärger mit der Staatsgewalt eingehandelt haben. Moop Mama haben schnell ihren eigenen Stil entwickelt... © Harald Sippel

...der wortgewaltigen Rap mit den Mitteln der New-Orleans-Brass-Bands umsetzt – in Songs, die einen bei aller spöttischen Gesellschaftskritik stets am Kragen packen, tüchtig schütteln und ins Gesicht schreien: „Runter vom Sofa, weg vom Bildschirm, mach was!“.
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...der wortgewaltigen Rap mit den Mitteln der New-Orleans-Brass-Bands umsetzt – in Songs, die einen bei aller spöttischen Gesellschaftskritik stets am Kragen packen, tüchtig schütteln und ins Gesicht schreien: „Runter vom Sofa, weg vom Bildschirm, mach was!“. © Harald Sippel

„Ich“ heißt das neue, vierte Studioalbum von Moop Mama, mit dem die Band nun endgültig den Clubs entwachsen ist. In der proppenvollen Erlanger Ladeshalle bleibt kein Zweifel, dass sie diesen Sprung lässig meistert, denn schließlich meint dieses „Ich“ doch eigentlich „Wir“.
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„Ich“ heißt das neue, vierte Studioalbum von Moop Mama, mit dem die Band nun endgültig den Clubs entwachsen ist. In der proppenvollen Erlanger Ladeshalle bleibt kein Zweifel, dass sie diesen Sprung lässig meistert, denn schließlich meint dieses „Ich“ doch eigentlich „Wir“. © Harald Sippel

Keno Langbein rappt immer von uns allen: Selbstausbeutung im Job, Social-Media-Wahnsinn, Kapuzen-Mädchen, narzisstische Typen mit verkorkster Biografie oder dieser verliebte Polizist im großartigen neuen Hit „Molotow“, der sich ausgerechnet in eine gewaltbereite Anarchistin verliebt, die ihm zum Dank das Auto anzündet.
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Keno Langbein rappt immer von uns allen: Selbstausbeutung im Job, Social-Media-Wahnsinn, Kapuzen-Mädchen, narzisstische Typen mit verkorkster Biografie oder dieser verliebte Polizist im großartigen neuen Hit „Molotow“, der sich ausgerechnet in eine gewaltbereite Anarchistin verliebt, die ihm zum Dank das Auto anzündet. © Harald Sippel

Die Band mit ihren zwei Steh-Trommlern und sieben Bläsern bringt den Saal im Handumdrehen in Bewegung, spielt ungezwungen mit Hiphop, Jazz, Pop, Funk und Disco, und lässt immer wieder Raum für ausufernde Soli.
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Die Band mit ihren zwei Steh-Trommlern und sieben Bläsern bringt den Saal im Handumdrehen in Bewegung, spielt ungezwungen mit Hiphop, Jazz, Pop, Funk und Disco, und lässt immer wieder Raum für ausufernde Soli. © Harald Sippel

In der Mitte des Konzerts bittet Langbein den Support Roger Rekless, ein charismatischer Rapper mit reichlich Sendungsbewusstsein, zum Freestyle-Battle auf die Bühne: kein Highlight der Show, aber eine nette Geste. Und nette Gesten sind wichtig bei einer Band...
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In der Mitte des Konzerts bittet Langbein den Support Roger Rekless, ein charismatischer Rapper mit reichlich Sendungsbewusstsein, zum Freestyle-Battle auf die Bühne: kein Highlight der Show, aber eine nette Geste. Und nette Gesten sind wichtig bei einer Band... © Harald Sippel

...die Liebe im Übermaß an Menschen, Bäume und Biere verteilt und uns dazu bringt, zu unseren eigenen Unzulänglichkeiten ausgelassen zu tanzen. Der Saal tobt, die Luft ist zum Schneiden, die „Moop! Moop! Moop!“-Rufe steigern sich zur hupenden Raserei. Für Erben einer toten Kultur sind die Jungs jedenfalls ziemlich lebendig.
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...die Liebe im Übermaß an Menschen, Bäume und Biere verteilt und uns dazu bringt, zu unseren eigenen Unzulänglichkeiten ausgelassen zu tanzen. Der Saal tobt, die Luft ist zum Schneiden, die „Moop! Moop! Moop!“-Rufe steigern sich zur hupenden Raserei. Für Erben einer toten Kultur sind die Jungs jedenfalls ziemlich lebendig. © Harald Sippel

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