Musik für die Opfer des Erdbebens in Nepal

13.5.2015, 15:00 Uhr
Musik für die Opfer des Erdbebens in Nepal

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Die aus Nürnberg stammende Sängerin Deva Premal hat mit Meditationsmusik und indischen Mantras weltweit Erfolg. Derzeit ist sie mit ihrer Band auf einer Europa-Tournee, die von Russland bis Skandinavien führt. In Fürth geht das Abschlusskonzert über die Bühne.

In der Band spielt neben Deva Premals Ehemann, der britische Gitarrist Miten, auch der Flötist Manose, der in Nepal aufgewachsen ist und nun in den USA lebt. Nicht zuletzt Manose hat die musikalische Hilfsaktion angestoßen. „Ich kenne die Gegend und die Leute dort“, sagt Manose, der in Kathmandu von klein auf die traditionelle Musik seiner Heimat gelernt hat. „Mich hat diese Naturkatastrophe erschüttert, vor allem das Schicksal der Kinder liegt mir am Herzen. Ich will einfach irgendwie helfen.“ Die drei Musiker haben per Internet eine Fundraising-Kampagne für Nepal gestartet, innerhalb einer guten Woche kamen schon über 17 000 Euro an Spenden zusammen. Aber auch bei ihren Konzerten soll für die notleidenden Menschen in Nepal Geld gesammelt werden. Als Vorbild hat Manose auch das legendäre „Concert for Bangladesh“ von George Harrison im Kopf.

Persönliche Kontakte

Damit das Geld nicht irgendwo versandet, haben sich Deva Premal, Miten und Manose mit dem gemeinnützigen Verein Kriegskindernothilfe zusammengetan. Die kleine Initiative, die 1992 von dem Pfarrer Theophil Steuer und seiner Frau Angelika in Roth gegründet wurde, will und kann den großen Hilfsorganisationen keine Konkurrenz machen. Das Gesamtbudget für 2014 lag bei 85 000 Euro.

Doch auch mit vergleichsweise kleinen Summen lassen sich große Dinge bewegen, wie Theophil Steuer erklärt: „Das Wichtigste sind persönliche Kontakte zu den Betroffenen. Wir arbeiten mit den Menschen vor Ort zusammen und wissen, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird.“

Der rührige Verein hat bisher unter anderem erfolgreiche Hilfsprojekte in Afghanistan, Pakistan und Kenia realisiert. „Wir suchen uns kleine Projekte aus, die zu uns passen und die wir langfristig unterstützen können“, sagt Geschäftsführer Kurt Amert.

Die neue Hilfsaktion dient dem Wiederaufbau des Gebirgsdorfes Rathankot in Nepal, das durch das Erdbeben stark beschädigt wurde. Viele Menschen wurden obdachlos, die Wasserversorgung ist zerstört, das Schulgebäude und ein Kloster sind eingestürzt. Als Erstmaßnahme will der Verein für Zelte und Nahrung sorgen. Eva Holmberg Tedert, eine schwedische Bekannte, die bereits ein Straßenkinder-Hilfsprojekt in Nepal betreibt, stellte den Kontakt nach Rathankot her. Das Dorf mit rund 700 Häusern liegt so abgelegen, dass bis jetzt keine Hilfe angekommen ist. Die Musiker und die Vereinsvertreter wollen das mit ihrer Spendenaktion ändern. Sie verbürgen sich persönlich dafür, dass das dringend benötigte Geld direkt bei den Notleidenden ankommt.

www.kriegskindernothilfe.de

www.gofundme.com/Gayatri-Fun

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