Neue Erkenntnisse zu Adam Krafts Kreuzweg im GNM

21.3.2018, 05:36 Uhr

Der Nürnberger Adam Kraft (um 1455-1509) war einer der herausragendsten deutschen Bildhauer des ausgehenden Mittelalters. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählt ein Ensemble aus sieben monumentalen Steinreliefs mit Szenen der Passion Christi. Die Platten waren ursprünglich als Wegmarken im Freien aufgestellt. Gläubige konnten den Wallfahrtsweg, der am Nürnberger Johannisfriedhof endete, in Gedenken an den Leidensweg Christi abschreiten. Wind und Wetter hatten den Reliefs, die im 20. Jahrhundert in das Museum kamen, arg zugesetzt. Jetzt wurden sie vom Schmutz und Staub der Jahrhunderte befreit. Wie, das erklären Texttafeln an den Werken. 

An sauberen Objekten lässt sich auch besser forschen. Sammlungsleiter Frank Matthias Kammel hat herausgefunden, dass die Reliefs deutlich früher als bislang angenommen geschaffen wurden. Er datiert sie auf die Jahre zwischen 1487 und 1490. Damit hat Nürnberg den ältesten in Gänze erhaltenen Kreuzweg im deutschen Raum.

Die Ausstellung, die von einem neuen Audioguide begleitet wird, ist bis Anfang Oktober in der Kartäuserkirche im GNM zu sehen. Geöffnet ist das Museum Dienstag - Sonntag. 10-18, Mittwoch 10-21 Uhr. Eine reich bebilderte Begleitpublikation gibt es dort für 13,50 Euro.

 

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