Neuer Musiksaal der Symphoniker wird eröffnet

5.3.2008, 00:00 Uhr
Neuer Musiksaal der Symphoniker wird eröffnet

Wie auch beim benachbarten Dokumentations-Zentrum Reichsparteitagsgelände, wo Günther Domenig den Nazi-Bau mit viel Glas und Stahl konterkarierte, entschloss sich auch der Nürnberger Architekt Georg Hagen dafür, Gegenpunkte zur «Kulisse der Gewalt» zu schaffen. So betritt man den um 180 Grad gedrehten Saal jetzt über eine stählerne Freitreppe und kommt in ein lichtdurchflutetes, glasumhülltes Foyer.

Der Saal selbst verfügt über 515 Sitz- und fünf Rollstuhlplätze, die sich über eine ansteigende, in Teilbereichen variable Zuschauertribüne mit drei Rängen verteilen. Rund 2,8 Millionen Euro kostete die Verjüngungskur, wovon die Stadt eine Million finanzierte und sich der Freistaat Bayern mit einer weiteren Million aus den Mitteln des Kulturfonds und der FAG-Mittel beteiligte.

Allerdings werden die Symphoniker nicht lange etwas von ihrem neugestalteten Domizil haben: Bereits im Mai übergeben sie die Halle (wie bereits mehrfach berichtet) an das Team vom Schaupielhaus, das sich für anderthalb Jahre am Dutzendteich einmietet. Solange soll die Sanierung des Sprechtheater-Baus am Richard-Wagner-Platz dauern. Verwaltung und Kartenverkauf der Symphoniker bleiben weiter in der Kongresshalle, während das Orchester ein Quartier im Gewerbepark Südstadt beziehen wird.

Die Rückgabe des Probenrefugiums an das Orchester ist für November 2009 vorgesehen. Dann folgt als zweiter Bauabschnitt auch der Einbau der eigentlichen Orchesterbühne. Noch beherrscht den neuen Saal ein anderthalb Meter hohes Podest, das extra für die Bedürfnisse des Schauspiels konstruiert wurde.

«Wir freuen uns auf den Januar 2010. Denn dann wollen wir unser neues Zuhause abschließend beziehen», erläutert Symphoniker-Intendant Lucius A. Hemmer die zeitliche Planung. Hemmer hat zusammen mit dem Vorstand und dem Förderverein des Orchesters lange und intensiv für die Umgestaltung geworben. Deren Finanzierung wurde erst möglich, weil das Staatstheater (neben der Tafelhalle) eine zweite Ausweich-Spielstätte benötigte.