Obst als Kunstobjekt

12.2.2016, 15:36 Uhr

Mit einem prallen Früchtecocktail will die Kunsthalle im ostfriesischen Emden durch den Winter helfen. Buntes Obst faszinierte schon seit der Antike die Künstler, jetzt steht es im Mittelpunkt der neuen Ausstellung „Vitaminbombe – Früchtebilder von Picasso bis Warhol“. Erstmals würden dabei 150 Werke des Heidelberger Sammlers und Unternehmers Rainer Wild einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sagte eine Sprecherin.

Vom Apfel, den schon die Beatles und Apple-Gründer Steve Jobs als Markensymbol nutzten, bis zur Zitronen-Glühbirne von Joseph Beuys reicht die Palette der Früchte, die bei Malern und Grafikern beliebt sind. Gezeigt werden Gemälde und Zeichnungen, Aquarelle und Grafiken sowie plastische Arbeiten prominenter und weniger bekannter Künstler. Darunter sind Werke von Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Emil Nolde, Alexej von Jawlensky, Rainer Fetting, Elvira Bach, Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Picasso und Andy Warhol. Früchte tauchen in der Kunst immer wieder auf, etwa als Symbole der Liebe, Vergänglichkeit, Versuchung oder Fruchtbarkeit. Auch in Sagen und Mythen oder religiösen Darstellungen sind sie zu finden.

Vom klassischen Stillleben mit Obststücken auf einem Teller ist in der Ausstellung aber nur wenig zu sehen. Da erscheint etwa ein überdimensionaler Apfel wie ein Totenschädel, eine andere Frucht erinnert an das Gemälde „Der Schrei“ des norwegischen Malers Edvard Munch. Einen Raum weiter ringelt sich eine Schlange um den Körper von Eva, die mit einem Apfel auf dem Kopf vor der Vertreibung aus dem Paradies steht. Auf mehreren Grafiken hat Andy Warhol Variationen von Weintrauben verewigt. Eine echte Frucht ist in der Emder Ausstellung jedoch nur einmal zu sehen: In einer Glasvitrine liegt eine frische Zitrone, die eine Glühbirne von Joseph Beuys zum Leuchten bringen soll.

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