Opulenter Richard-Wagner-Film

4.10.2015, 13:00 Uhr
Opulenter Richard-Wagner-Film

© Archivfoto: Gertrud Gerardi

Nicht nur die Königsschlösser Nymphenburg, Hohenschwangau und Neuschwanstein, die Villa Wesendonck in Zürich oder der Markusplatz in Venedig, sondern auch einige Städte in Franken bildeten 1954 die Drehorte für „Magic Fire“ (Feuerzauber). Mit dem aufwendigen Kostümfilm wollte US-Regisseur William Dieterle Richard Wagner ein Denkmal setzen. Der deutsche Titel „Frauen um Richard Wagner“ macht aber deutlicher, wie das heute doch recht kitschig wirkende Biopic konzipiert ist: Das Leben des Komponisten wurde anhand seiner Liebschaften nacherzählt.

Und so spielen Minna Planer, Mathilde Wesendonck oder Cosima von Bülow eine große Rolle in der Verfilmung, die unter anderem im Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth, im Erlanger Markgrafentheater und am Nürnberger Tiergärtnertorplatz gedreht wurde. Alan Badel verkörperte den Dichterkomponisten in allen Lebensaltern. Besondere Aufmerksamkeit erregten auch die damals blutjungen Akteure Charles Regnier (als Giacomo Meyerbeer) und Carlos Thompson als Franz Liszt.

Eine weitere Hauptrolle spielte natürlich die Musik. Erich Wolfgang Korngold hatte die eigentlich unleistbare Aufgabe übernommen, Wagners Gesamtschaffen auf handliche zweieinhalb Stunden zu reduzieren und zu arrangieren. Als der Film dann 1955 in die Kinos kam, dauerte er sogar nur 94 Minuten. Korngold ist übrigens in dem Film, der seit 2013 wieder als DVD erhältlich ist, zu sehen: Er stellt den Dirigenten Hans Richter dar, der bei den ersten Bayreuther Festspielen den „Ring des Nibelungen“ uraufgeführt hatte.

Von der Bayerischen Staatsoper übernahm der Streifen die Inszenierung „Die Meistersinger von Nürnberg“, die von Rudolf Hartmann stammte. Der war von 1928 bis 1934 und von 1945 bis 1952 Oberspielleiter an der Oper Nürnberg. . .

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