Peter Maffays neue Tabaluga-Schow

19.8.2016, 18:03 Uhr
Peter Maffays neue Tabaluga-Schow

© Foto: Ralph Larmann

So ein bisschen Botschaft geht ja immer: „Es lebe die Freundschaft!“ heißt das jüngste und sechste Konzept-Album, das Peter Maffay rund um den Drachen Tabaluga herausgebracht hat. Worum es geht, sagt schon der Titel: Aus Feinden können manchmal auch Freunde werden . . .

Zumindest in der Welt der kleinen grünen Figur, die 1983 das Licht der Welt erblickte: Maffay, Kinderliedermacher Rolf Zuckowski und Texter Gregor Rottschalk dachten sich Tabaluga aus, Helme Heine zeichnete ihn. Seither hat sich der Drache kaum verändert — und das, obwohl er schon einiges mitgemacht hat. In der aktuellen Geschichte verliert er gar sein Gedächtnis.

Tabaluga ist längst zur Marke geworden. Und Peter Maffay, einer der fleißigsten Arbeiter in der deutschen Musik-Branche, weiß ganz genau, dass Tabaluga ohne Maffay ein bisschen ist wie Sommer ohne Sonne: Kann sich niemand vorstellen, will auch niemand haben. „Aber wenn der Maffay nicht mehr ist, soll es trotzdem weitergehen“, sagt der 66-jährige Meister selbst. Und hat daher die Verwertungsrechte für alles, was mit dem Namen Tabaluga in Verbindung steht, erst vor wenigen Jahren wieder zurückgekauft — und man staunt, dass Tabalugas „Väter“ die Lizenzrechte überhaupt einmal hergegeben haben. „Wir wussten damals einfach nicht, wie es geht“, sagte Maffay in einem Interview mit dem Handelsblatt.

Die Folgen: Jedes verkaufte Federmäppchen, jeder Schlüsselanhänger mit Tabalugas Konterfei brachte Maffays Stiftung für kranke, traumatisierte oder benachteiligte Kinder, die er mit den Tabaluga-Einnahmen unterstützt, keinen müden Cent ein. Eine Einigung schien zunächst unmöglich, deshalb verkündete der Sänger nach der letzten Tour im Jahr 2012, mit Tabaluga aufhören zu wollen. Mittlerweile sind die Rechte wieder in seiner Hand: „Das ist unsere Bank für die Zukunft“, sagt er. Tabaluga spielt das Geld ein, das von der Stiftung wiederum sinnvoll eingesetzt wird. So stellt sich Maffay das vor, und der Plan scheint aufzugehen.

Die nüchternen Fakten dahinter müssen die Fans des Rock-Märchens natürlich eigentlich nicht weiter kümmern. Wichtig ist, wie immer, auf dem Platz. Für „Kinder und solche, die es geblieben sind“ treiben Maffay und sein Team daher einen, wie er sagt, „Höllenaufwand“ mit der neuen Show. Das finanzielle Risiko ist hoch: Die Mammut-Produktion wird sieben bis acht Millionen Euro kosten. Rund 180 Menschen sind vor und hinter den Kulissen beteiligt, 64 Auftritte in zehn Wochen stehen auf dem Programm. Die Musik wird natürlich live von Maffay und seiner Band beigesteuert. Neu ist, dass Tabalugas Sprech-Stimme erstmals nicht nur vom Band zu hören ist. Gespielt, gesungen und getanzt wird auf fünf Bühnen, die LED-Wand ist doppelt so groß wie beim letzten Mal — höher, schneller, weiter. Mit Stillstand gibt sich ein Peter Maffay nicht zufrieden. Die Maschine läuft. Sechs Millionen Tabaluga-Tonträger hat er bisher an Mann, Frau, Kind, Oma und Opa gebracht.

Kinofilm geplant

Es gibt eine Fulldome-Show, „Tabaluga und die Zeichen der Zeit“, die auch im Nürnberger Planetarium läuft (das nächste Mal am 26. August), für das Jahr 2017 ist ein Kinofilm geplant. Mehr als 2,3 Millionen Karten sind für die Live-Tourneen insgesamt verkauft worden. Die aktuelle ist die vierte Konzertreise im Zeichen des kleinen grünen Drachen.

Schiefgehen darf bei dem „Fantastical“, wie Regisseur Rufus Beck es nennt, trotzdem nichts. Es gibt kaum Doppel-Besetzungen, oft stehen zwei Shows an einem Tag an. Mit dabei ist neben Beck, der auch den Magier und den Glückskäfer spielt, Uwe Ochsenknecht als Wahrsagerin und Pechvogel. Und Heinz Hoenig ist natürlich abermals als Fiesling Arktos zu erleben: „Für mich ist es fast wie eine Sucht, diese Rolle zu spielen“, sagt der Schauspieler, der zwei Stunden in der Maske verbringen muss, um sich in den Schneemann zu verwandeln.

„So etwas wie wir macht sonst keiner“, sagt Rufus Beck, der von Anfang an und damit seit 23 Jahren an der Seite von Tabaluga auf der Bühne steht, selbstbewusst. Dabei ist das Erfolgsprinzip denkbar einfach. „Menschen lieben Geschichten. Und der Geschichte ordnet sich bei uns alles unter.“

„Tabaluga – Es lebe die Freundschaft!“ am 25. und 26. Oktober jeweils um 15 und 20 Uhr in der Nürnberger Arena. www.arena-nuernberg.de

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