Schauspielhaus: "Kasimir und Karoline" als kalte Partyzone

7.10.2017, 12:48 Uhr
Schauspielhaus:

© Marion Bührle

Stefan Willi Wang ist der frustrierte, ganz und gar nicht zum Feiern aufgelegte Kasmir, der seinen Job verloren hat und dem jetzt auch seine Karoline entgleitet – hin zum Eis und der Achterbahn und dem schmierigen Eugen. Josephine Köhler als Karolline findet diesmal das Gleichgewicht zwischen zappeliger Körperlichkeit und tiefgehenden emotionalen Momenten.

Wenn die beiden sich zu Tode betrübt im Autoscooter trennen, lässt das keinen kalt. Der lange Applaus bei der Premiere zur Spielzeiteröffnung am Schauspielhaus galt aber auch der zündenden Grundidee: Das Oktoberfest, das Ödön von Horváth als Spielplatz seiner Gesellschaftstragödie ersonnen hat, ist hier ein Club mit Hiphop-Sound, vergnügungssüchtigem Publikum und eiskalter Erotik. Sehenswert.

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