So viele schöne Sommernachtsträume

4.5.2016, 19:16 Uhr
So viele schöne Sommernachtsträume

© F: Luisenburg-Festspiele/Florian Miedl

Shakespeare hat in Feuchtwangen Tradition. Nahezu alle seine großen Stücke waren schon bei den Kreuzgangspielen zu sehen. Zum 400. Todesjahr des berühmtesten Schriftstellers aller Zeiten hat es sich die Festspielstadt daher nicht nehmen lassen, heuer das berühmteste Liebespaar der Literaturgeschichte auf die Bühne zu bringen: „Romeo und Julia“ werden ab dem 9. Juni unter der Regie von Intendant Johannes Kaetzler lieben, leiden und sterben.

Joseph Kesselrings rabenschwarze Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ (Premiere 16. Juni) hingegen ist auf der Bühne ein mindestens so irrwitziges Vergnügen wie in der Hollywood-Verfilmung mit Cary Grant. Für Kinder und alle, die nicht erwachsen werden wollen, startet die Spielzeit bereits am 15. Mai mit der Premiere von „Peter Pan“(Karten und weitere Infos unter Telefon 0 98 52/9 04 44).

Die Nachbarn aus Dinkelsbühl wiederum bringen zum 60-jährigen Landestheater-Jubiläum einen Klassiker der Kinderliteratur auf die Freilichtbühne am Wehrgang: Am 8. Mai hat dort die Bühnenadaption von Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ Premiere. Ältere Semester hingegen dürfen bei den „Comedian Harmonists“ (ab 1. Juni) nostalgisch werden. Das Stück beschäftigt sich mit dem Aufstieg und Fall der ersten Boygroup der deutschen Geschichte.

Um eine der ersten Girlgroups der amerikanischen Geschichte dreht sich dagegen das Schauspiel „Here We Are! The Andrew Sisters“. Das swingende Stück feiert in Dinkelsbühl am 8. Juni sogar seine deutsche Erstaufführung. Am 14. Juni „kümmert“ sich in „Der kleine Horrorladen“ eine hungrige Pflanze um die ahnungslose Kundschaft. Genauso humorvoll erweist sich das Zusatzprogramm, wenn Heißmann & Rassau sowie Django Asül zum Kabarett laden (Telefon: 0 98 51/90 26 00).

Die Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel machen auch 2016 ihrem guten Open-Air-Ruf alle Ehre. Den Anfang markiert Paul Maars „Am Samstag kam das Sams zurück“ (Premiere 1. Juni), bevor am 24. Juni „Der verkaufte Großvater“ allen Erbschleichern das Handwerk legt. Vier Tage später huschen Andrew Lloyd Webbers „Cats“ über die Bühne. Sozialkritischer geht es ab dem 15. Juli auf der „Bluthochzeit“ zu, der legendären Tragödie von Federico García Lorca. Legendenstatus haben auch die Kölschrocker BAP, die am 25. Juli dem ältesten deutschen Freilichttheater einen Besuch abstatten.

Wer sich mit Kölner Mundart schwer tut, fühlt sich tags darauf eventuell beim bayerischen Kabarett-Ass Helmut Schleich wohler. Und mit „Der Bettelstudent“ (ab 11. August) und „Carmen“ (ab 19. August) ist ein stimmgewaltiger Ausklang der Saison garantiert (Tel. 09232/60 21 62).

Das Rothenburger Toppler-Theater ruft ab Ende Juni die „kriminale Saison“ aus. Am 22. Juni lädt die Freilichtbühne zur Premiere der Krimi-Komödie „Ein Sonntag zum Töten“. Am 27. Juli findet zudem die Uraufführung der Krimigroteske „Drei Morde, Küche, Bad“ statt (Telefon: 0 98 61/873 87 94).

Grotesk-chaotisch dürften auch die 36. Spalter Sommernachtsspiele vom 16. bis 31. Juli werden, allerdings in geplanter Form – dank Ray Cooneys Komödie „Alles auf Krankenschein“ (Tel. 09175/908 98 20). Auf der Bühne des Freilandtheaters Bad Windsheim geht es ernster zur Sache, wo ab dem 23. Juni mit dem Stück „1848 – Kinder der Revolution“ ein zentrales Kapitel der deutschen Geschichte verarbeitet wird (Tel. 0 91 06/92 44 47).

Nach Frankreich und zeitlich noch weiter zurück nimmt uns das Dehnberger Hoftheater bei Lauf mit: Victor Hugos „Der Glöckner von Notre Dame“ wird ab 15. Juli im Sommer-Hof-Theater wieder aufgenommen. Und ab 17. Juni zanken sich „Don Camillo und Peppone“ (Tel. 09123/95 44 91).

Dass man in Bayreuth mehr kann als Wagner, beweisen alljährlich die Sommerspiele der Studiobühne, die ab Juni auf verschiedenen historischen Stätten in der ganzen Stadt zu sehen sind. Mit Blick auf die Jahreszahl und -zeit passt Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ (ab 4. Juni in der römischen Eremitage) perfekt ins Programm. „Der kleine Prinz“ schaut ab 29. Juli auf dem Felsentheater zu Sanspareil Kindern wie Erwachsenen tief ins Herz (Tel. 09 21/6 90 01).

Die Saison des Bergwaldtheaters Weißenburg beginnt mit dem „Heimspiel Festival“ am 7. Mai und Popstar Namika („Lieblingsmensch“) als Headlinerin. Auch danach ist auf der Theaterbühne vom „Brandner Kaspar“ (23. Juli) über den „Räuber Hotzenplotz“ (26. Juli) bis hin zu Comedian Kaya Yanar (9. Juli) für Open-Air-Feeling gesorgt (Tel. 0 91 41/90 71 23).

In Langenzenn werden erstmals in der Geschichte der Klosterhofspiele zwei große Abendstücke inszeniert: Die „Sekretärinnen“ von Franz Wittenbrink und „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist laufen ab dem 10. Juni. (Tel. 0 91 01/90 34 34).

Bei den Altmühlsee-Festspielen vom 23. Juni bis 13. August wagen drei Schauspieler das Unmögliche und spielen in „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ alle wichtigen Dramen-Rollen des Großmeisters. Des Weiteren locken Brechts „Dreigroschenoper“, Francis Vebers „Dinner für Spinner“ und das Hildegard Knef-Porträt „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ nach Muhr am See (Tel. 0 98 31/61 95 60).

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