Mit Kiss und Muse: "Rockavaria" feiert in München Premiere

31.5.2015, 20:14 Uhr
Eines der Highlights des ersten "Rockavaria-Festivals": Die Alt-Rocker von Kiss.

© dpa Eines der Highlights des ersten "Rockavaria-Festivals": Die Alt-Rocker von Kiss.

Ein Rock-Festival mit Camping-Verbot, Heavy-Metal-Konzerte mit Stehverbot: Beim neuen Festival "Rockavaria" im Münchner Olympiapark war am Wochenende vieles anders. Nach Konzerten von Bands wie Muse, The Hives, Incubus, Limp Bizkit oder Airbourne ging es für die Rockfans nicht zum Weiterfeiern auf den Zeltplatz - sondern direkt in die U-Bahn. Und auf der kleinen Bühne am Olympiasee hieß es für die Besucher aus Sicherheitsgründen: Sitzenbleiben! Daran halten sich freilich nicht alle. "Revolution am Theatron: #anygivenday lassen das Publikum trotz Verbot aufstehen" twittert der Metal Hammer.

Einmal quer durch alle Klassiker

Die ganz große, ausgelassene Party blieb dann auch aus, dafür gab es bei überwiegend deutlich besserem Wetter als erwartet entspannte Stimmung, gute Musik und bombastische Bühnenshows.

Tausende feierten am Samstagabend die Urgesteine von Kiss und ihr - im wahrsten Sinne des Wortes - Rock-Feuerwerk. Es knallte und brannte auf der Bühne; es gab Konfetti, Luftschlangen und ein Gene Simmons, der sich unter das Bühnendach katapultieren ließ. Dazu gab es Klassiker wie "Rock 'n' Roll All Night" und "I Was Made For Lovin' You". Die gigantische Show tröstete die meisten Fans auch darüber hinweg, dass die Band nur anderthalb Stunden lang auf der Bühne stand - eine halbe Stunde kürzer als angekündigt. 

"Klare Ausrichtung auf den Rock- und Metal-Bereich"

Einige Fans ärgerten sich allerdings darüber, dass sie nach dem Kiss-Konzert nicht mehr in die Olympiahalle wechseln konnten, wo die Metal-Band Airbourne auftrat. Die Halle war - wie schon bei Limp Bizkit am Abend zuvor - wegen Überfüllung geschlossen.

Die ersten Headliner am Freitagabend, Muse, hielten die Menge im Olympiastadion trotz Regens mit guter Musik, Konfettiregen, Luftschlangen und überdimensionalen Gummibällen bei Laune. Vor allem in der Arena wurden die Musiker begeistert gefeiert. Auf den Rängen blieben allerdings mehr als nur ein paar Plätze leer.

Die Veranstalter rechneten mit rund 45.000 Besuchern pro Tag. Mehr als 60 Bands sollten bis zum Sonntagabend auf den insgesamt drei Bühnen im Olympiastadion, der Olympiahalle und am Olympiasee stehen. Großes Highlight zum Abschluss am Sonntagabend: Metallica.

Es gebe eine "klare Ausrichtung auf den Rock- und Metal-Bereich", sagte Christian Diekmann, Vorstand der Konzertagentur Deag vor Beginn des Festivals. Die Deag hatte das Festival gemeinsam mit "Rock im Revier" in der Veltins-Arena auf Schalke und "Rock in Vienna" in Wien ins Leben gerufen.

120.000 Besucher werden nach Veranstalterangaben insgesamt bei den drei Festivals erwartet. Ursprünglich sollten die Rock-Spektakel in München und auf Schalke zeitgleich mit den Klassikern "Rock am Ring" und "Rock im Park» laufen, die ein Wochenende später auf dem Eifel-Flugplatz Mendig (erstmals nicht mehr am Nürburgring) und auf dem Nürnberger Zeppelinfeld stattfinden. "Rock im Park" fand einst, in seinen Anfangsjahren, auch im Olympiapark statt.

Verwandte Themen


1 Kommentar