Sprungbrett in die Musiker-Karriere

20.2.2019, 16:12 Uhr
Sprungbrett in die Musiker-Karriere

© Foto: Heike Fischer

"Jugend musiziert" ist vielen ein Begriff. Hier messen sich auf kommunaler, Landes- und Bundesebene Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahren in ihren musikalischen Kräften. Seit 43 Jahren hat der Deutsche Musikrat auch einen Wettbewerb für Studierende ausgelobt, also für jene Talente, die sich auf den Weg zum professionellen Musiker gemacht haben.

Über 200 Kandidatinnen und Kandidaten von in- und ausländischen Musikhochschulen werden in Nürnberg in den Solo-Fächern Gesang, Violoncello, Trompete, Tuba, Gitarre sowie Ensembles für Alte Musik und in verschiedenen Kammermusik-Formationen vom Klavierduo bis zum Bläserquintett erwartet.

Darüberhinaus ist ein eigener Kompositionswettbewerb ausgeschrieben, für den auch das Nürnberger Bewerbungsbüro Kulturhauptstadt 2025 und der Deutschlandfunk Sonderpreise gestiftet haben. Ziemlich prominent sind die verschiedenen Jurorenteams besetzt. So wirken in der Gesangsjury u.a. Andreas Schmidt und Markus Schäfer mit, in der Alten Musik etwa Blockflötist Maurice Steger und Nürnbergs Cembaloprofessorin Wiebke Weidanz oder in der Kompositonsausscheidung Enjott Schneider und Johannes Maria Staud.

Kooperation mit Symphonikern

Wichtiger Kooperationspartner sind die Nürnberger Symphoniker. Das Orchester steht unter Leitung von Olivier Tardy sowohl als Sparringspartner für die Solisten zur Verfügung, die in die dritte Wettbewerbsrunde gelangen, aber auch für das große Preisträgerkonzert am 9. März im Musiksaal in der Kongresshalle (Beginn: 19 Uhr). Da ist von den Symphonikern viel Flexibiltät gefragt, denn die Programm-Entscheidungen richten sich nach dem Wettbewerbsverlauf und fallen von daher sehr kurzfristig. Aber Wendigkeit ist ja eine der großen Stärken des Orchesters.

Alle Wettbewerbsrunden, die mit Ausnahme der Orchesterfinale in der Musikhochschule stattfinden (Veilhofstraße 34), sind bei freiem Eintritt öffentlich zugänglich. Über den Publikumspreis dürfen allerdings nur Besucherinnen und Besucher abstimmen, die an den beiden Orchesterfinale (6. März, 19.30 Uhr, und 7. März, 10 Uhr) im Musiksaal in der Kongresshalle (Bayernstraße 100) teilgenommen haben. Karten hierfür gibt es nur unter der Hotline 02 28 / 2 09 11 60.

Es geht nicht nur ums Geld

Projektleiterin des Wettbewerbs ist Irene Schwalb. Die 54-Jährige ist selbst gelernte Bratscherin und betreibt die 2008 gegründete Agentur Konzertkontor in Köln. Seit Monaten bereitet sie das Nürnberger Treffen vor. Ihr ist wichtig, dass es nicht allein um die rund 100 000 Euro an auszuschüttenden Preisgeldern geht, sondern dass die erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer auch längerfristig weitere Konzertmöglichkeiten erhalten. Darüberhinaus winken den Gewinnern CD-Produktionen mit dem Leipziger Label Genuin.

"Und ganz wichtig ist, dass wir allen Teilnehmern individuelle Karriereberatungen ermöglichen. Das ist mittlerweile fast eine der bedeutendsten Aufgaben des Wettbewerbs", unterstreicht Irene Schwalb. Hierfür hat sie extra ein Team zusammengestellt, dass die jungen Musiker vom Vertragsrecht bis zum richtigen Verhalten bei einem Interview coacht.

Kein Interesse bei der Stadt

Etwas enttäuscht zeigt sich die Wettbewerbs-Chefin über das Desinteresse der Stadt Nürnberg an dem Wettbewerb. Eine Haltung, die sie an bislang keinem anderen Austragungsort erlebt hat. Weder bei der Werbung, noch durch einen Empfang oder auf eine andere Art der Unterstützung ließ sich Kulturreferentin Julia Lehner beim Gespräch mit Irene Schwalb ein. "Dafür sind die Musikhochschule und Symphoniker Super-Partner", tröstet sich Schwalb.

www.deutscher-musikwettbewerb.de

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