The Hives: Lex Hives

23.6.2012, 08:00 Uhr
The Hives: Lex Hives

© Rödel

Auch das mittlerweile fünfte Studio-Album „Lex Hives“ (Four Music/Sony Music) ist ein bis zum kompletten Irrwitz durchgezogenes Gesamtkonzept. Testosterongetränkter Garagen-Rock knallt gleich im Opener „Come On“ aus den Boxen, für den Text wurde denkbar wenig Hirnschmalz verschwendet: „Come on, everybody come on!“ - das muss als Manifest reichen.

Dieselbe Botschaft, wenn auch immerhin mit mehr Worten, verströmt die Single „Go Right Ahead“, die den exzessiven Hedonismus in den Olymp erhebt. „We're gonna drink, fuck and fight all night“ - die alten Vergnügungen sind eben immer noch die besten.

„I speed through life biblical locusts on a laser beam“ („Ich rase durchs Leben wie biblische Heuschrecken auf einem Laserstrahl“) plärrt der hyperaktive Sänger Howlin’ Pelle Almqvist in „I Want More“ – und so klingt auch die Musik. Immer bis zum äußersten Exzess, aufgedreht und mit hervortretenden Augen. Weniger als Vollgas ist feige.

Mit den Hives'schen Hymnen lässt es sich wunderbar beim Autofahren heiser schreien, auf die Dauer droht ihr anachronistischer Ansatz aber doch, etwas eintönig zu werden. Doch im richtigen Moment gelingt den Schweden mit „Wait A Minute“ eine erfrischende Abwechslung vom klassischen Schema. Der Song geht nicht mehr voll auf die zwölf, sondern macht bei drei viertel zwölf Halt und entwickelt mit seinem sich ständig wiederholenden Mantra zum poppigen Tanzflächenfüller.

Die Hives leisten sich bei aller Gleichförmigkeit erstaunlich wenige Rohrkrepierer, streuen mit „Without The Money“ sogar einen schleppenden, verkratzten Blues ein. Danach sind den Schweden dann aber doch so langsam die guten Songs ausgegangen – aber 20 Minuten wären eben ein bisschen wenig für ein Album.

 Unsere Bewertung: 7 von 10 Schallplatten

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