Tod beim "Roomservice": Neuer Fall für Lena Odenthal

23.5.2015, 17:15 Uhr
Tod beim

© Alexander Kluge/SWR/dpa

Ganz klar: Dominique Strauss-Kahn, der frühere IWF-Chef, der Schlagzeilen machte wegen der Vergewaltigung eines Zimmermädchens, stand Pate für diese Geschichte. Im Film heißt er Joseph Sattler (Peter Sattmann) und ist als EU-Kommissar mit allen Wassern des Politbetriebs gewaschen. Kurz vor dem Tod der Hotelangestellten ist er mit ihr im Bett — gegen Bezahlung. Ausgerechnet er will die Frauenquote in der Wirtschaft einführen. Ironie des Schicksals oder Motiv genug, ihm eine „Sexfalle“ zu stellen?

Es ist eines der Erfolgsgeheimnisse der „Tatort“-Reihe, dass sie immer wieder aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift. Diesmal geht es um den korrupten Politbetrieb und die Rolle von Frauen in der Arbeitswelt. Im Luxusschuppen, dessen Manager Voltaire zitiert, schuften die ausländischen Zimmermädchen zu Dumpinglöhnen. Deutsche seien sich für den Job zu schade, meint der Chef. Und die Kolleginnen der Toten wissen auch warum: „Reiche Menschen machen den meisten Dreck“.

Der solide erzählte Krimi stellt die Welt der Reichen in den Suiten dem Überlebenskampf der Reinigungskräfte im Keller der Gesellschaft gegenüber, die dort wiederum durch die Gesetzgebung jener Politikerkaste festhängen, deren Dreck sie wegputzen. Er lebt vor allem von den Milieustudien und einer famosen Suzanne von Borsody als „Strauss Kahn“-Gattin. Die Frauenquote stimmt hier, und spielt auch auf dem Revier eine Rolle, wo sich Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) weiterhin mit der ungeliebten Kollegin Lisa Stern (Lisa Bitter) herumschlagen muss.

Verwandte Themen


Keine Kommentare