"Tschick" schlägt Goethes "Faust"

2.9.2015, 19:25 Uhr

© Gostner

Wolfgang Herrndorfs Ausreißerroman „Tschick“ ist auch auf den deutschen Bühnen eine Erfolgsgeschichte. Die Bühnenfassung wurde in der Spielzeit 2013/2014 in 41 Inszenierungen 954 Mal aufgeführt, wie der Deutsche Bühnenvereinin Köln mitteilte. Bereits im Vorjahr stand das Jugendstück an der Spitze bei den Aufführungen, musste allerdings Goethes „Faust“ bei der Anzahl der Inszenierungen noch den Vorrang lassen. Der Klassiker landete in der aktuellen Werkstatistik mit 34 Inszenierungen auf Platz zwei.

Auch beim Zuschauerzuspruch hat „Tschick“ den Spitzenplatz übernommen. Bundesweit sahen 143 401 Besucher das Stück über zwei Jungs aus Berlin, gefolgt von Goethes „Faust“ (123 392) und „Kabale und Liebe“ von Schiller (77 235).

Weiter im Aufwind bei den Aufführungszahlen sind Stücke wie das Elterndrama „Frau Müller muss weg“ von Lutz Hübner. Bei der Zahl der Aufführungen liegt das Stück mit 430 (Vorjahr 368) auf Platz 3 hinter „Tschick“ und „Faust“.

Mozarts „Zauberflöte“ bleibt bei den Opernfans beliebt und führt die Statistik mit 360 Aufführungen und gut 254 000 Besuchern auch weiterhin an. Mit Abstand folgt Humperdincks „Hänsel und Gretel“ mit 235 Aufführungen und fast 150 000 Besuchern.

Insgesamt sind die Zahlen bei gespielten Werken und Inszenierungen leicht rückläufig. Auch die Zahl der erstmals gespielten Werke in Deutschland ging zurück. Es gab 616 Ur- und deutschsprachige Erstaufführungen. In der Saison 2012/2013 waren es noch bundesweit 671. Die Werkstatistik wertet bundesweit 427 Bühnen aus. Dazu gehören sämtliche Staats-, Stadt- und Landestheater sowie alle wesentlichen privaten Bühnen. Zahlen aus der Saison 2014/15 lagen noch nicht vor.

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