Udo Lindenberg zündet die Raketentriebwerke

19.6.2016, 11:34 Uhr
Udo Lindenberg verzichtet auch mit 70 Jahren nicht auf eine schrille Show.

© Stefan Hippel Udo Lindenberg verzichtet auch mit 70 Jahren nicht auf eine schrille Show.

Schon der Auftakt war ein Hingucker vom Feinsten: Zum Thema des Mafia-Filmklassikers "The Godfather" schwebte Udo – wie immer stilecht mit Hut, Sonnenbrille, Nietengürtel, Zigarre und viel zu engen Hosen – durch die Luft einmal quer durchs Stadion direkt auf die Bühne. Dort zeigte der Sänger, der im Mai 70 Jahre alt geworden ist, einen repräsentativen Streifzug durch sein Schaffenswerk, von frühen Hits wie "Odyssee", "Cello", "Horizont", "Reeperbahn" und "Alles klar auf der Andrea Doria" hin zu neuen Nummern wie "Plan B", "Mein Ding", "Der Greis ist heiß" und "Einer muss den Job ja machen", die vom Publikum nicht minder gefeiert wurden wie der alte Kram.

Unterstützt wurde die Linde von seinem bewährten, wie immer souverän aufspielenden Panikorchester sowie von diversen Tänzerinnen und Akrobatinnen. Als Gastmusiker schauten in Nürnberg Daniel Wirtz und Helge Schneider vorbei.

Die mächtige Bühne präsentierte sich als eine einzige riesige LED-Fläche. Per Kran schwebten eine Riesen-Diskokugel und ein Ufo mit sexy Außerirdischen ein, während an der auf der linken Bühnenseite installierten Bar emsig gezapft und geschluckt wurde.

Als nach drei Stunden bei "Candy Jane" glücklich die ganze Bühne voll war mit Musikern und Tänzern, Kindern und Akrobaten, Boxern, Clowns, Vampiren, Krankenschwestern und einem Gorilla, der im Schlauchboot durchs Publikum cruiste und silbernes Konfetti warf, gab es im Publikum kein Halten mehr. Bärenstark auch das Finale: Lindenberg schlüpft in einen Astronautenanzug, zündet die Raketentriebwerke und entschwindet als "Udonaut" in den nächtlichen Himmel von Nürnberg.

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