Viel Raum für Kultur in Nürnbergs Westen

NÜRNBERG - Auch wenn es wenige Tage vor dem Start noch mehr nach Baustelle klingt und aussieht: Am Wochenende wird im Westen Nürnbergs die Kulturwerkstatt auf dem AEG-Areal eröffnet. Die fünf Institutionen, die die Räume des Kreativ-Zentrums künftig beleben werden, stellen sich mit großem Programm vor.

Der Schriftzug „Kulturwerkstatt Auf AEG“ prangt zwar schon in blauen, nachts leuchtenden Lettern über dem Eingang. Aber am Ende wird alles schnell gehen müssen, denn bislang herrscht in den meisten Räumen der Kulturwerkstatt noch gähnende Leere. Doch beim Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg (KuF), zu dessen Einrichtungen das neue Kulturzentrum gehört, ist man zuversichtlich, dass sich die fünf Partner im Haus rechtzeitig zur Eröffnung einrichten.

Neben dem KuF selbst, das mit dem Kulturbüro Muggenhof, dem KinderKunstRaum und der Zentrale der Musikschule einzieht, werden — als Mieter mit individuellen Konditionen — auch die Akademie für Schultheater und performative Bildung sowie das Centro Español in der Kulturwerkstatt ein festes Domizil finden. Sie alle werden in der innerhalb von zwei Jahren aufwändig sanierten ehemaligen Produktionshalle 3 künftig Kultur sowie (inter-)kulturelle Bildung anbieten. Zur Verfügung stehen ihnen insgesamt rund 4800 Quadratmeter, die sich unter anderem auf Kurs-, Übungs- und Verwaltungsräume, Veranstaltungssäle sowie einen Gastronomiebereich verteilen. Das vielfältige Angebot der Hausgemeinschaft soll vor allem den Stadtteil bereichern, aber auch über dessen Grenzen hinaus wirken.

„Vernetzung“ und „Teilhabe“ sind da die Schlagworte der Stunde. „Hier sollen Menschen zusammenfinden, egal woher sie kommen und welchen Bildungsstand sie haben“, erklärt KuF-Chef Jürgen Markwirth. Insgesamt fünf neue Stellen, etwa für Hausmanagement und Information, wurden neu geschaffen. Dass damit nicht alle Personal-Wünsche erfüllt sind, daraus macht Markwirth keinen Hehl.

Im Baureferat rechnet man mit Gesamtkosten von 17 Millionen Euro für den Umbau des Gebäudes, das der Stadt gehört. Die genaue Summe steht noch nicht fest. Weil etliche Firmen während der Bauphase abgesprungen waren, andere neu unter Vertrag genommen werden mussten, stehen entsprechende Berechnungen noch aus.

Finanziert wird das Projekt unter anderem durch das Bund-Länder-Städtebau-Förderungsprogramm „Stadtumbau West“ sowie mit Mitteln aus der Stadt, dem Strukturprogramm Nürnberg/Fürth des Freistaats und der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg.

Dass bei der Sanierung großes Augenmerk auf Akustik und Schallschutz gelegt wurde, versteht sich angesichts der Nutzer von selbst. Im großen Veranstaltungssaal, in dem 250 Gäste Platz finden, soll der Sound bei Musikveranstaltungen genauso brillant sein wie bei Theateraufführungen. Seine Feuertaufe erlebt der Raum schon nächste Woche beim Festival NueJazz.

Doch erst einmal steht die Eröffnung am Wochenende auf dem Programm. Sie beginnt am Samstag, 12. November, um 14 Uhr mit einer Flamenco-Show des Centro Español. Bis Sonntagabend reicht das Angebot von einer Ausstellung zur Geschichte des Gebäudes über eine Kalligrafie-Vorführung bis zur Clown-Show und Musik verschiedenster Stilrichtungen.

Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Straße 244d; Eröffnungsprogramm unter www.kuf-kultur.de/kulturwerkstatt