Von der Hilflosigkeit und dem Blues

21.5.2011, 00:00 Uhr
Von der Hilflosigkeit und dem Blues

© Autumn De Wilde / dpa

Dabei klingt das Quintett aus Seattle wie eine moderne Version von Simon & Garfunkel. Die Referenzen zur Musik der späten 60er und frühen 70er Jahre sind glasklar und gerne denkt man dabei an Van Morrison, The Byrds und Crosby, Stills & Nash. Der US-Fünfer verpackt seine Folk-Version in ein formidables, zeitgemäßes Gewand und hat uns damit einen heißen Anwärter auf die Platte des Jahres beschert.

Klarer, meist mehrstimmiger Gesang, oft begleitet von akustischen Gitarren, kreiert außerordentlich starke Melodien, die über die gesamte Albumlänge schon fast eine meditative Kraft entwickeln, der man gar nicht entkommen will. Stattdessen möchte man die fesselnden Refrains bald lauthals mitsingen. Da stören auch keine zweiminütigen A-Cappella- oder Instrumental-Intros, denn selbst diese fügen sich stets zu einem großartigen Ganzen zusammen. Die Stimmung mag einen Tick trüber als auf dem ebenfalls herausragenden selbstbetitelten Debütalbum ausfallen, doch „Helplessness Blues" besticht durch eine triumphale Auswahl an üppigen Harmonien und das Songwriting ist sogar noch komplexer.

Insgesamt ist es vielleicht nicht gerade „cool", was die Fleet Foxes da machen, aber ihr Sound ist so unheimlich erfrischend, dass es sie überhaupt nicht zu interessieren braucht, was vielleicht gerade cool ist und was nicht. Die warme Stimme von Pecknold und seine Gabe zur Einfühlsamkeit machen diese Band, ihre Musik und auch ihr zweites Album zu etwas Besonderem.

Fazit: Ein elegantes und modernes Folk-Pop-Album, das berührt und herzerwärmend ist wie Sonnenschein

Bewertung: 10/10

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