Weltmusik und Sommerregen: So war das Bardentreffen

31.7.2017, 18:30 Uhr
Meute aus Hamburg begeisterten am Samstag das Publikum.

© Michael Matejka Meute aus Hamburg begeisterten am Samstag das Publikum.

Der Rock ’n’ Roll liegt Hans Sachs zu Füßen: Stilecht in weißem Hemd, mit Hut und Krawatte trotzen drei Männer der Sommerhitze und lassen auf dem Platz, benannt nach Nürnbergs berühmtestem Schuhmacher, den King wiederauferstehen. Dabei spielen die Rockin’ Lafayettes aus Fürth ihre Rock ’n’ Roll- und Bluesnummern so mitreißend und authentisch, dass sogar Hans Sachs auf seinem Sockel im Takt mitzuwippen scheint.


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Keine 50 Meter weiter vor dem Heilig-Geist-Spital hat sich "Kreuz-Aquer" ein schattiges Plätzchen gesucht. Zum Repertoire der Nürnberger gehören vor allem fränkische Volkslieder. "Liebevoll handgemacht, ohne künstliche Zusatzstoffe, ohne Geschmacksverstärker" steht auf dem Plakat über dem kleinen Koffer, in den die Passanten ihre Spende werfen. Zwei Querflöten, eine Geige, ein Kontrabass, eine Konzertina und ein Charango umfasst das Ensemble. Und tatsächlich: Obwohl die Rockin’ Lafayettes in Sichtweite alles geben, ist davon bei "KreuzAquer" nichts zu hören.


Hier gibt es alle Bilder vom Wochenende.


Und das macht auch den Reiz dieses Weltmusikfestes aus: Das Miteinander von Stilen, von Tradition und Moderne, von Althergebrachtem und neuen Klängen. An einer Ecke sind Volkslieder zu hören, an der anderen Rock ’n’ Roll. Reggae, Ska und Indierock gehören genauso dazu wie – getreu dem diesjährigen Motto – Blasmusik. Dazwischen spielt ein harter Rocker mit Schmalz "My heart will go on" auf der Gitarre, irgendwo röhrt ein Didgeridoo, in Richtung Bahnhof steht eine Gruppe, die das Beatboxing zur Perfektion treibt. Wenn es einem irgendwo nicht gefällt, dann geht man ein Stück weiter.

Die Hitze tut dazu ihr Übriges; erst am Sonntagabend gewittert es. Gleichzeitig sind die heißen Temperaturen ein Segen für das Bardentreffen: Die Stadt Nürnberg spricht von über 200.000 Gästen und einem der besucherstärksten Festivals überhaupt. Auch aus Polizeisicht gibt es nur Gutes zu vermelden: Alles ruhig und friedlich, sagt ein Sprecher.

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