Wenn Mr. Right nicht der Richtige ist

29.8.2009, 00:00 Uhr
Wenn Mr. Right nicht der Richtige ist

© Heike Fauser

Gegen 11 Uhr vormittags waren die ersten Dialoge der Verwechslungsliebeskomödie schon im Kasten. Die Szenen wurden in einem kleineren, eher unspektakulären Nebenraum der Nürnberger «Cocktail Bar» gedreht. Für Regisseur Adam Jaskolka war es bei seiner ersten Regie-Arbeit wichtig, die Meute zusammenzuhalten: «Ich habe mich ein bisschen wie ein Dirigent gefühlt. Ich wollte, dass alles reibungslos verläuft. Die Crew sollte sich wohlfühlen und Spaß haben», erzählt er.

Offen für kreative Ideen

Am Set ging es familiär zu. Ein Kameramann, zwei Assistenten, vier Schauspieler und zwei Statisten, das war’s. Kreativen Ideen der Schauspieler gegenüber war der Regisseur offen. «Ich höre mir gerne Vorschläge von Schauspielern an. Wenn die Idee dem Film weiterhilft, setze ich das gerne um.» Gedreht wurde ohne Budget, was bei Kurzfilmen nichts Ungewöhnliches ist. Keiner der Darsteller und Mitarbeiter wurde bezahlt, nur die Spesen wurden erstattet, und für den Kameramann gab’s eine geringe Aufwandsentschädigung.

Im Kurzfilm geht es um eine junge Frau, die in einem Café ihr Blind Date verwechselt. Friederike Klein (Maureen Sauter) lernt im Chat Stefan Ochs (Christian Beuter) kennen, die beiden verabreden sich in einem Café. Als Erkennungszeichen schlägt Friederike ein Buch vor. Als sie am Treffpunkt erscheint, entdeckt sie die bewusste Literatur sofort am Tisch des gut aussehenden Stefan Geist (Adam Jaskolka) und spricht den überraschten Mann kurzerhand an. Was sie nicht ahnt: Der attraktive junge Typ ist gar nicht ihr Date . . .

Nach der Lehre in die Filmbranche

Ins Rollen gebracht wurde das Filmprojekt von dem Schwabacher Patrick Kühnlein. Der 21-Jährige will nach seiner Lehre in einem Lebensmittelunternehmen unbedingt in die Filmbranche einsteigen. Der Kinofan wollte schon immer einen Film drehen, deshalb suchte er im Internet nach einer Geschichte, die sich schnell umsetzen ließ. Dabei lernte er die Drehbuchautorin von «Ein ungeahntes Date», Daniela Rohr, kennen. Sie schrieb bereits für TV-Formate wie «ZACK! - Comedy nach Maß». «Sie hat mir drei Ideen vorgelegt. Die Blind-Date-Geschichte hörte sich interessant an, dazu schrieb sie mir dann das Drehbuch», erzählt Kühnlein.

In mehreren Foren suchte Kühnlein nach einem Darsteller für die männliche Hauptrolle. Und kam so in Kontakt mit Schauspieler Jaskolka. «Es hat mir imponiert, dass er bereits eine Nebenrolle in ,Der Baader Meinhof Komplex‘ hatte», erzählt Kühnlein, «ich habe ihm das Projekt vorgestellt und er war sofort dabei.» So wurde der gebürtige Pole nicht nur Mitproduzent und Regisseur, sondern auch Hauptdarsteller.

Premiere in Nürnberg

Die weibliche Hauptrolle übernimmt die 23-jährige Maureen Sauter. Bekannt wurde die gebürtige Lindauerin durch die Sat1-Casting-Show «Star Search», bei der sie 2003 in der Kategorie Model gewann. Seit Anfang des Jahres konzentriert sich Sauter intensiv auf ihre Schauspielkarriere und erfüllt sich mit der Rolle in «Ein ungeahntes Date» einen Traum: «Ich wollte immer Schauspielerin werden und sehe den Kurzfilm als Start ins Schauspielgeschäft», freut sie sich.

Bis Ende Dezember soll der Streifen fertig werden. Seine Macher wollen ihn auf Festivals zeigen, außerdem soll es Premieren in Nürnberg und Bayreuth geben. «Ich denke, dass das nicht unser letztes Projekt sein wird», blickt Kühnlein schon mal in die Zukunft.