White Lies - Rituals

2.2.2011, 00:00 Uhr
White Lies - Rituals

© Ben Murphy

Störte auf dem starken Debüt der White Lies möglicherweise noch der leicht pathetisch-angehauchte Bombast, so hat das UK-Trio auf seinem zweiten Album Ritual genau die richtige Mixtur gefunden. Hymnische Rocksongs mit eingängigen aber niemals aufdringlichen Refrains, die erneut nach vielschichtigen Spannungsbögen zu wunderbarer Größe auflaufen, um sich dann mit der Wucht eines englischen Regengusses über dem Hörer zu entladen.

Sphärischer Breitwandsound mit den Wurzeln bei Joy Division, Editors und Interpol, doch die White Lies sind eigenständiger geworden. Angenehm lassen sie durch ihre düsteren Grundstimmung immer mehr Licht durchschimmern. Die sehnsüchtige Stimme von Sänger und Gitarrist Harry McVeigh triumphiert dabei über die dynamischen Gitarren. Der mutige Stadionrock-Appeal beeindruckt, jedoch ohne über das Ziel hinauszuschießen. Neu im Gepäck ein kleiner Elektro-Einschuss und hier und da scheint etwas Synthie-Pop durch, was dem Sound gut zu Gesicht steht.

Insgesamt ein absolut überzeugendes Gesamtbild.

Bewertung: 8 von 10

Anspieltipps: Bigger Than Us

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