Zwölf Bücher, die Sie dieses Frühjahr gelesen haben müssen

13.3.2015, 21:39 Uhr
Thomas Brussig hat eine fingierte Au­tobiografie mit dem Titel „Das gibts in keinem Russenfilm“ geschrieben, in der die DDR noch immer besteht und er ein Dissident ist.
 Das Beste an der DDR war, dass sie dann endlich verschwunden ist und dass sie das tat, indem sie einfach kol­labierte. 
 
 Der Roman ist eine fingierte, schnoddrig­egozentrische Autobiografie, ein Buch, das sich aus dem Authentischen im temposcharfen Fortgang der Ereig­nisse so lange ins Fiktive bewegt, bis sich der gute und ernste Humor in nur noch gut gemeinten Klamauk verab­schiedet hat und auf der Stelle tritt.  (Text: Ulrich Steinmetzger)
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Thomas Brussig: Das gibts in keinem Russenfilm

Thomas Brussig hat eine fingierte Au­tobiografie mit dem Titel „Das gibts in keinem Russenfilm“ geschrieben, in der die DDR noch immer besteht und er ein Dissident ist.
Das Beste an der DDR war, dass sie dann endlich verschwunden ist und dass sie das tat, indem sie einfach kol­labierte. Der Roman ist eine fingierte, schnoddrig­egozentrische Autobiografie, ein Buch, das sich aus dem Authentischen im temposcharfen Fortgang der Ereig­nisse so lange ins Fiktive bewegt, bis sich der gute und ernste Humor in nur noch gut gemeinten Klamauk verab­schiedet hat und auf der Stelle tritt. (Text: Ulrich Steinmetzger) © PR

Auf ungewöhnliche literarische Weise hat der britische Schriftsteller Julian Barnes in seinem neuen Buch "Lebensstufen" den Abschied von seiner Frau verarbeitet. 
 Barnes schreibt von Befreiungsver­suchen, von gescheiterten Lieben, von Momenten des Aufbruchs. Wir begegnen der Schauspielerin Sarah Bernhardt und dem frühen Meister­-Fotografen Nadar, der auch ein wage­mutiger Aeronaut war – und mit ver­blüffend leichter Hand stellt Barnes Zusammenhänge her, die einem im ersten Moment noch halsbrecherisch konstruiert erscheinen mögen, mit einem kleinen Satz aber plötzlich son­nenklar werden: "Warum streben wir dann ständig nach der Liebe? (Text: Bernd Noack)
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Julian Barnes: Lebensstufen

Auf ungewöhnliche literarische Weise hat der britische Schriftsteller Julian Barnes in seinem neuen Buch "Lebensstufen" den Abschied von seiner Frau verarbeitet. Barnes schreibt von Befreiungsver­suchen, von gescheiterten Lieben, von Momenten des Aufbruchs. Wir begegnen der Schauspielerin Sarah Bernhardt und dem frühen Meister­-Fotografen Nadar, der auch ein wage­mutiger Aeronaut war – und mit ver­blüffend leichter Hand stellt Barnes Zusammenhänge her, die einem im ersten Moment noch halsbrecherisch konstruiert erscheinen mögen, mit einem kleinen Satz aber plötzlich son­nenklar werden: "Warum streben wir dann ständig nach der Liebe? (Text: Bernd Noack) © PR

Prima Timing: In Deutschland werden gerade die neuen, angeblich mega­sicheren Banknoten präsentiert, zeit­gleich kommt Martin Suters neuer Ro­man heraus, in dem Geldscheine mit identischer Seriennummer die span­nende Handlung ins Rollen bringen.
 Zugegeben, Kommissar Zufall spielt schon eine gewichtige Rolle in Martin Suters neuem Buch „Montecri­sto“. Wie anders aber auch soll ein Videojournalist, der seine Brötchen mit Boulevardbeiträgen verdient, den Bösen in der Finanzwelt und Politik ans Zeug flicken können? Zuerst ist dieser Jonas Brand zufällig in jenem In­tercity nach Basel, aus dessen Tür ein Mensch in den Tod stürzt. 
 (Text: Birgit Ruf)
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Martin Suter: Montecristo

Prima Timing: In Deutschland werden gerade die neuen, angeblich mega­sicheren Banknoten präsentiert, zeit­gleich kommt Martin Suters neuer Ro­man heraus, in dem Geldscheine mit identischer Seriennummer die span­nende Handlung ins Rollen bringen. Zugegeben, Kommissar Zufall spielt schon eine gewichtige Rolle in Martin Suters neuem Buch „Montecri­sto“. Wie anders aber auch soll ein Videojournalist, der seine Brötchen mit Boulevardbeiträgen verdient, den Bösen in der Finanzwelt und Politik ans Zeug flicken können? Zuerst ist dieser Jonas Brand zufällig in jenem In­tercity nach Basel, aus dessen Tür ein Mensch in den Tod stürzt. (Text: Birgit Ruf) © dpa

Hanif Kureishi ist einer der exponier­testen Vertreter der britischen Multi­ Kulti-Literatur. Nun liegt sein siebter Roman „Das letzte Wort“ in der deut­schen Übersetzung von Henning Ahrens vor. 
 Die Hauptfigur sei­nes neuen Romans „Das letzte Wort“ ist Harry, ein 31-jähri­ger, bisher wenig erfolgreicher Schrift­steller. Er bekommt den Auftrag, eine Biografie des indischstämmigen Ro­manciers Mamoon zu verfassen, der schon zu Lebzeiten den Status einer Legende der postkolonialen Literatur genießt. 
 (Text: Fitzgerald Kusz)
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Hanif Kureishi: Das letzte Wort

Hanif Kureishi ist einer der exponier­testen Vertreter der britischen Multi­ Kulti-Literatur. Nun liegt sein siebter Roman „Das letzte Wort“ in der deut­schen Übersetzung von Henning Ahrens vor. Die Hauptfigur sei­nes neuen Romans „Das letzte Wort“ ist Harry, ein 31-jähri­ger, bisher wenig erfolgreicher Schrift­steller. Er bekommt den Auftrag, eine Biografie des indischstämmigen Ro­manciers Mamoon zu verfassen, der schon zu Lebzeiten den Status einer Legende der postkolonialen Literatur genießt. (Text: Fitzgerald Kusz) © PR

Andere Autoren hätten einen Kriminal­roman aus diesem Stoff gemacht. Die Wahl-Französin Gila Lustiger (Jahr­gang 1963) will mehr: „Die Schuld der Anderen“ ist ein großer Gesellschafts­roman.
  Der Held der Geschichte ist kein Pri­vatdetektiv oder Kommissar, sondern ein Journalist. Er heißt Marc Rappa­port, lebt in Paris und liebt seinen Beruf über alles. Per Zufall stößt Rappaport auf einen ungeklärten Mordfall, der drei Jahrzehnte zurückliegt: Damals wur­de ein junges Luxus-Callgirl, das aus der französischen Provinz stammte, grausam vergewaltigt und anschlie­ßend ermordet. 
 Insgesamt funktioniert der Versuch, mit Hilfe einer Kriminal-Sto­ry ein zeitgenössisches Gesellschafts­panorama zu entwerfen, erstaunlich gut. (Text: Steffen Radlmaier)
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Gila Lustiger: Die Schuld der Anderen

Andere Autoren hätten einen Kriminal­roman aus diesem Stoff gemacht. Die Wahl-Französin Gila Lustiger (Jahr­gang 1963) will mehr: „Die Schuld der Anderen“ ist ein großer Gesellschafts­roman. Der Held der Geschichte ist kein Pri­vatdetektiv oder Kommissar, sondern ein Journalist. Er heißt Marc Rappa­port, lebt in Paris und liebt seinen Beruf über alles. Per Zufall stößt Rappaport auf einen ungeklärten Mordfall, der drei Jahrzehnte zurückliegt: Damals wur­de ein junges Luxus-Callgirl, das aus der französischen Provinz stammte, grausam vergewaltigt und anschlie­ßend ermordet. Insgesamt funktioniert der Versuch, mit Hilfe einer Kriminal-Sto­ry ein zeitgenössisches Gesellschafts­panorama zu entwerfen, erstaunlich gut. (Text: Steffen Radlmaier) © PR

Der neue Roman von Amos Oz han­delt von der Liebe, aber auch von den religiösen und kulturellen Gegensät­zen, die den Dauerkonflikt zwischen Juden und Arabern belasten. Alle drei Erzählebenen – die Liebe, die Religion, die Politik – wer­den in seinem neuen Roman zusam­mengeführt durch die historische Figur des Judas Ischariot, der als einer der Jünger Jesu für dessen Kreu­zestod verantwortlich gemacht wird — und seitdem für Verrat schlechthin in Anspruch genommen wird.
 (Text: Wolf Scheller)
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Amos Oz: Judas

Der neue Roman von Amos Oz han­delt von der Liebe, aber auch von den religiösen und kulturellen Gegensät­zen, die den Dauerkonflikt zwischen Juden und Arabern belasten. Alle drei Erzählebenen – die Liebe, die Religion, die Politik – wer­den in seinem neuen Roman zusam­mengeführt durch die historische Figur des Judas Ischariot, der als einer der Jünger Jesu für dessen Kreu­zestod verantwortlich gemacht wird — und seitdem für Verrat schlechthin in Anspruch genommen wird. (Text: Wolf Scheller) © PR

Reinhard Kaiser-Mühlecker (geboren 1982) gehört derzeit zu den bemer­kenswertesten jungen Autoren. Was seine neuen Erzählungen beweisen, die der Österreicher unter dem Titel „Zeichnungen“ veröffentlicht hat. Ein unheimliches Flirren liegt hier immer in der Luft, eine Ungewissheit, die die Protagonisten antreibt. Woher man kommt und wer unser Sein bestimmt, ist in Kaiser-­Mühleckers Texten ebenso unsicher wie spannend zu erforschen. Seine Hauptfiguren werden aus der Bahn geworfen, weil anfängliche Gewisshei­ten erschüttert sind. 
 
 Im Grunde geht es in allen drei Geschichten um Treue und Vertrauen, das jemand irgendwann bricht, die Nachgeborenen haben daran zu knab­bern. Wie Kaiser-Mühl­ecker diese schwer greifbare Sehn­sucht schildert, ist grandios.
 
 (Text: Katharina Erlenwein)
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Reinhard Kaiser-Mühlecker: Zeich­nungen

Reinhard Kaiser-Mühlecker (geboren 1982) gehört derzeit zu den bemer­kenswertesten jungen Autoren. Was seine neuen Erzählungen beweisen, die der Österreicher unter dem Titel „Zeichnungen“ veröffentlicht hat. Ein unheimliches Flirren liegt hier immer in der Luft, eine Ungewissheit, die die Protagonisten antreibt. Woher man kommt und wer unser Sein bestimmt, ist in Kaiser-­Mühleckers Texten ebenso unsicher wie spannend zu erforschen. Seine Hauptfiguren werden aus der Bahn geworfen, weil anfängliche Gewisshei­ten erschüttert sind. Im Grunde geht es in allen drei Geschichten um Treue und Vertrauen, das jemand irgendwann bricht, die Nachgeborenen haben daran zu knab­bern. Wie Kaiser-Mühl­ecker diese schwer greifbare Sehn­sucht schildert, ist grandios. (Text: Katharina Erlenwein) © PR

Zwölf Bücher, die Sie dieses Frühjahr gelesen haben müssen
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David Monteagudo: Wolfsland

© PR/Rowohlt

In "Planet Magnon" entführt der deutsche Autor Leif Randt den Leser in ein unbekanntes Sternensystem, in dem sich die Menschen in Kollektiven zusammengeschlossen haben, wobei jede Gruppe ihre ganz eigenen Regeln und Vorstellungen hat. Über das Leben in dieser Gesellschaft wacht die Actual Sanity, die nach Vernunftgründen genau abwägt, welche Sanktionen oder Gesetze es gerade braucht. Doch der Frieden bleibt nicht: Die Hanks, ein neues Kollektiv der Menschen mit gebrochenen Herzen rebelliert, verübt augenscheinlich Anschläge, um die selbstoptimierte Lebensführung zu stören, um wieder Gefühle in diese Welt zu bringen. 
 Randt beschreibt eine Welt, in der sich jeder selbst der Nächste ist, in welcher die Gedanken über dem Unterbewussten stehen. Was auf den ersten Seiten noch fremd scheint, entschlüsselt Randt mehr und mehr als etwas, das es schon längst gibt, diese Ideen sind alle schon vorhanden und bestimmen das Leben. Selbstoptimierung und Selbstbeherrschung als oberste Ideale. Das alles in einer pointierten Sprache, die sich in ihrer Klarheit gefällt. ScienceFiction, die sich als die Gegenwart entpuppt. (Text: Björn Bischoff)
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In "Planet Magnon" entführt der deutsche Autor Leif Randt den Leser in ein unbekanntes Sternensystem, in dem sich die Menschen in Kollektiven zusammengeschlossen haben, wobei jede Gruppe ihre ganz eigenen Regeln und Vorstellungen hat. Über das Leben in dieser Gesellschaft wacht die Actual Sanity, die nach Vernunftgründen genau abwägt, welche Sanktionen oder Gesetze es gerade braucht. Doch der Frieden bleibt nicht: Die Hanks, ein neues Kollektiv der Menschen mit gebrochenen Herzen rebelliert, verübt augenscheinlich Anschläge, um die selbstoptimierte Lebensführung zu stören, um wieder Gefühle in diese Welt zu bringen.
Randt beschreibt eine Welt, in der sich jeder selbst der Nächste ist, in welcher die Gedanken über dem Unterbewussten stehen. Was auf den ersten Seiten noch fremd scheint, entschlüsselt Randt mehr und mehr als etwas, das es schon längst gibt, diese Ideen sind alle schon vorhanden und bestimmen das Leben. Selbstoptimierung und Selbstbeherrschung als oberste Ideale. Das alles in einer pointierten Sprache, die sich in ihrer Klarheit gefällt. ScienceFiction, die sich als die Gegenwart entpuppt. (Text: Björn Bischoff) © PR / Kiwi

Comic ist nicht gleich Comic. Wer frankobelgische Werke liest, wird mit den japanischen Manga meist eher wenig anfangen wollen. Doch die drei Zeichner Balak, Sanlaville und Vivès schlagen in "Last Man" die Brücke von Asterix zu Dragonball. Denn sie verschmelzen die Konventionen beider Bereiche zum Auftakt einer besonderen Reihe. 
 In einem Königreich kommt es alljährlich zum großen Turnier. Der junge Adrian Velba hat hart trainiert, darf ohne Partner allerdings nicht an den Kämpfen teilnehmen, in denen sich die Gegner nicht nur mit Fäusten, sondern auch Magie bearbeiten. Doch kurz vor Anmeldeschluss taucht Richard Alanda auf, der Dinge lieber mit einem guten Schlag als mit dem Kopf löst. Nach der ersten Runde ist klar, dass Adrian auf seinen Partner angewiesen ist, denn den meisten Gegner ist er völlig unterlegen. Und schon bald muss er im Turnierverlauf gegen seine Freunde aus der Kampfschule antreten.
 Die ganze Geschichte, die natürlich klar ihre Inspiration und ihre Wendungen aus den Manga für männliche Jugendliche zieht, packen die drei Zeichner aber nicht in ein Klischee, sondern, füllen sie mit zahlreichen liebenswerten Charakteren. Die Panels und Striche erinnern dabei stark an die frankobelgischen Comics, sind klar, die Gesichter eher realistisch als überzeichnet. Ein ungewöhnlicher, ein großartiger Comic - für jeden Leser.  (Text: Björn Bischoff)
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Comic ist nicht gleich Comic. Wer frankobelgische Werke liest, wird mit den japanischen Manga meist eher wenig anfangen wollen. Doch die drei Zeichner Balak, Sanlaville und Vivès schlagen in "Last Man" die Brücke von Asterix zu Dragonball. Denn sie verschmelzen die Konventionen beider Bereiche zum Auftakt einer besonderen Reihe.
In einem Königreich kommt es alljährlich zum großen Turnier. Der junge Adrian Velba hat hart trainiert, darf ohne Partner allerdings nicht an den Kämpfen teilnehmen, in denen sich die Gegner nicht nur mit Fäusten, sondern auch Magie bearbeiten. Doch kurz vor Anmeldeschluss taucht Richard Alanda auf, der Dinge lieber mit einem guten Schlag als mit dem Kopf löst. Nach der ersten Runde ist klar, dass Adrian auf seinen Partner angewiesen ist, denn den meisten Gegner ist er völlig unterlegen. Und schon bald muss er im Turnierverlauf gegen seine Freunde aus der Kampfschule antreten.

Die ganze Geschichte, die natürlich klar ihre Inspiration und ihre Wendungen aus den Manga für männliche Jugendliche zieht, packen die drei Zeichner aber nicht in ein Klischee, sondern, füllen sie mit zahlreichen liebenswerten Charakteren. Die Panels und Striche erinnern dabei stark an die frankobelgischen Comics, sind klar, die Gesichter eher realistisch als überzeichnet. Ein ungewöhnlicher, ein großartiger Comic - für jeden Leser. (Text: Björn Bischoff) © PR / Reprodukt

Der Meister des Horrors mit einem neuen Roman und damit kehrt Stephen King in sein Fach zurück. "Revival" erzählt eine Schauergeschichte in der Tradition von Mary Shelley und Bram Stoker. Die Wege des Jungen Jamie Morton und des Geistlichen Charles Jacobs kreuzen sich in diesem Roman immer wieder, bis auch Jamie längst ein alter Mann ist und Jacobs kurz vor dem Ableben steht. Anfang der Sechziger treffen die beiden zum ersten Mal auf einander, als Jamie noch ein kleiner Junge ist und Jacobs als Pastor in den kleinen Ort Harlow kommt. Doch das junge Familien Glück von Jacobs hält nur kurze Zeit an, sein Sohn und seine Frau sterben bei einem tragischen Autounfall. 
 Über die Jahre verbittert Jacobs zusehends, doch seine Liebe zur Elektrizität und dem Experiment bleibt. Auf einem Jahrmarkt macht er mit Blitzen Bilder, doch daneben will er mehr, er will über den Rand des Lebens ins Jenseits schauen. Und Jamie soll ihm dabei helfen.
 King arbeitet in "Revival" nicht nur mit den klassischen Motiven des Horrorromans, sondern verbeugt sich auch vor den Größen des Genres, vor u.a. Lovecraft und Bradbury. Und trotzdem bleibt "Revival" ein Roman, den nur King hätte schreiben können, was vor allem an den Charakteren liegt, die der amerikanische Autor hier entwirft. Ein wunderbarer Schauerroman, der perfekt erschüttert und aufwühlt.  (Text: Björn Bischoff)
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Der Meister des Horrors mit einem neuen Roman und damit kehrt Stephen King in sein Fach zurück. "Revival" erzählt eine Schauergeschichte in der Tradition von Mary Shelley und Bram Stoker. Die Wege des Jungen Jamie Morton und des Geistlichen Charles Jacobs kreuzen sich in diesem Roman immer wieder, bis auch Jamie längst ein alter Mann ist und Jacobs kurz vor dem Ableben steht. Anfang der Sechziger treffen die beiden zum ersten Mal auf einander, als Jamie noch ein kleiner Junge ist und Jacobs als Pastor in den kleinen Ort Harlow kommt. Doch das junge Familien Glück von Jacobs hält nur kurze Zeit an, sein Sohn und seine Frau sterben bei einem tragischen Autounfall.
Über die Jahre verbittert Jacobs zusehends, doch seine Liebe zur Elektrizität und dem Experiment bleibt. Auf einem Jahrmarkt macht er mit Blitzen Bilder, doch daneben will er mehr, er will über den Rand des Lebens ins Jenseits schauen. Und Jamie soll ihm dabei helfen.

King arbeitet in "Revival" nicht nur mit den klassischen Motiven des Horrorromans, sondern verbeugt sich auch vor den Größen des Genres, vor u.a. Lovecraft und Bradbury. Und trotzdem bleibt "Revival" ein Roman, den nur King hätte schreiben können, was vor allem an den Charakteren liegt, die der amerikanische Autor hier entwirft. Ein wunderbarer Schauerroman, der perfekt erschüttert und aufwühlt. (Text: Björn Bischoff) © PR / Heyne

Wenn Suzie zum Orgasmus kommt, bleibt die Zeit stehen - wortwörtlich. Und als sie Jon auf einer Party kennenlernt, muss sie feststellen, dass sie mit dieser Fähigkeit nicht alleine ist. Gemeinsam schmieden sie den Plan, eine Bank in der kurzen Spanne auszurauben, in die sie nach dem Orgasmus eintreten. Doch sie merken, ihre Fähigkeit bleibt nicht unbeachtet - und auch dann wenn die Zeit sich nicht bewegt, gibt es Leute, die ihnen Regeln aufdrängen wollen. 
 Dem amerikanischen Zeichner Matt Fraction und dem kanadischen Zeichner Chip Zdarsky haben für "Sex Criminals" von zahlreichen Fachmagazinen und Feuilletons in Amerika viel Lob erhalten, mehrfach fiel in diesen Texten das Wort "Meisterwerk". Und dem kann man sich nach dem ersten Band eigentlich nur anschließen, was vor allem an Suzie als Erzählerin in diesem Comic liegt, an dem feinen Humor, der nie schlüpfrig oder derb daherkommt. Auch in den Zeichnungen liegt nie Vulgarität aber auch nie übertriebene Moral. Fraction und Zdarsky balancieren perfekt auf der schmalen Linie, die man nicht überschreiten sollte, wenn man über Sex spricht, schreibt, singt, weil es sonst peinlich wird. Das kommt selten genug vor, dass so ein Projekt gelingt. Und spätestens wenn die holländische Mikrowelle als Stellung auftaucht, hat dieser Comic jeden Leser gefangen.  (Text: Björn Bischoff)
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Wenn Suzie zum Orgasmus kommt, bleibt die Zeit stehen - wortwörtlich. Und als sie Jon auf einer Party kennenlernt, muss sie feststellen, dass sie mit dieser Fähigkeit nicht alleine ist. Gemeinsam schmieden sie den Plan, eine Bank in der kurzen Spanne auszurauben, in die sie nach dem Orgasmus eintreten. Doch sie merken, ihre Fähigkeit bleibt nicht unbeachtet - und auch dann wenn die Zeit sich nicht bewegt, gibt es Leute, die ihnen Regeln aufdrängen wollen.
Dem amerikanischen Zeichner Matt Fraction und dem kanadischen Zeichner Chip Zdarsky haben für "Sex Criminals" von zahlreichen Fachmagazinen und Feuilletons in Amerika viel Lob erhalten, mehrfach fiel in diesen Texten das Wort "Meisterwerk". Und dem kann man sich nach dem ersten Band eigentlich nur anschließen, was vor allem an Suzie als Erzählerin in diesem Comic liegt, an dem feinen Humor, der nie schlüpfrig oder derb daherkommt. Auch in den Zeichnungen liegt nie Vulgarität aber auch nie übertriebene Moral. Fraction und Zdarsky balancieren perfekt auf der schmalen Linie, die man nicht überschreiten sollte, wenn man über Sex spricht, schreibt, singt, weil es sonst peinlich wird. Das kommt selten genug vor, dass so ein Projekt gelingt. Und spätestens wenn die holländische Mikrowelle als Stellung auftaucht, hat dieser Comic jeden Leser gefangen. (Text: Björn Bischoff) © PR / Panini

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