Logo oder Wappen: Weiter Uneinigkeit in Schwarzenbruck

7.4.2016, 14:53 Uhr
Logo oder Wappen: Weiter Uneinigkeit in Schwarzenbruck

© Märtl

Viel hat sich in der Zwischenzeit getan und der damals entstandene visuelle DNA-Code der Gemeinde, der die sieben Ortsteile, die Geschichte und auch die Nähe zur Natur symbolisiert, gehört zwischenzeitlich zum Alltag. Die Basiselemente des Corporate Design und deren Einsatz zeigen, wie sich die Gemeinde visuell markant und aufmerksamkeitsstark darstellt. Schöpfer und geistiger Vater des Corporate Design ist Fritz Schneider, dessen Bestreben es von Anfang an war, Schwarzenbruck als Marke zu platzieren, von der eine Botschaft ausgeht.

Nun war er Gast im Gemeinderat, weil es in letzter Zeit immer wieder zu Diskussionen gekommen war, als es um Verwendung des Logos ging und damit das Gemeindewappen immer mehr aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwand, zum Leidwesen einiger Verfechter im Gemeinderat. Worüber sich Fritz Schneider ärgerte – und das machte er im Gemeinderat deutlich – war die Tatsache, dass Kritik "hintenrum" erfolgte, aber keiner mit ihm direkt sprach.

Verpuffte Initiative?

Für ihn, der ehrenamtlich unzählige Arbeitsstunden dafür aufwandte, sei dies frustrierend. Er arbeite zwar für die Gemeinde, "aber anscheinend gegen den Gemeinderat". Ein Erscheinungsbild sei Geschmacksfrage und langfristig angelegt und damals einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. Die sehr ausführliche und sachliche Diskussion im Gremium machte deutlich, dass sich das neue Erscheinungsbild – sprich Logo – in den Köpfen der Gemeindebürger noch immer nicht verankert hat und nur die wenigsten wissen, was sich dahinter verbirgt. Man dürfe nicht aufhören, immer wieder zu erklären, dass die Farben die einzelnen Ortsteile der Gemeinde symbolisieren. Es sei ein Fehler gewesen, so Schneider, dass man das Logo zwar am Plärrer mit Bildern und Farben der Ortsteile erkläre, aber dies nur eine "kurzfristige Initiative" war, die verpuffte.

2. Bürgermeisterin Jenny Nyenhuis hieb in die gleiche Kerbe und machte deutlich, dass man das Logo zu wenig transparent gemacht habe. Das will man nun aber schleunigst nachholen und auf Vorschlag von Bürgermeister Bernd Ernstberger permanent und monatlich im gemeindlichen Mitteilungsblatt kund tun. Weiter wurde angeregt, auf der Homepage der Gemeinde das Logo interaktiv zu gestalten, dass sich bei Mausklick auf die einzelnen Farbbalken den Usern eröffnet, was sich dahinter verbirgt.

Dass die Aufklärung permanent erfolgen muss, bekräftigten Sprecher aus allen Fraktionen. Nur so könne man erreichen, dass die Bürger das Erscheinungsbild verinnerlichen und sich damit identifiziert.

Feedback fehlt

Jürgen Hopf (CSU) formulierte es so: "Das Logo ist modern, aber leider nicht selbsterklärend." Wogegen sich Fritz Schneider vehement wehrte, waren Anregungen, einen Kompromiss zu finden, der sowohl das moderne Logo als auch das althergebrachte Gemeindewappen unter einen Hut bringt. Schneider: "Einheitlich heißt einheitlich und die Botschaft heißt: Schwarzenbruck ist eine Marke." Das Wappen habe den Nachteil, dass Schwarzenbruck darin nur sehr klein vorkomme. In der Öffentlichkeit müsse das Erscheinungsbild plakativ sein. Dem wurde uneingeschränkt zugestimmt. Die an den Ortseingängen aufgestellten Tafeln mit klaren Botschaften kämen sehr gut an und auf diesem Weg sollte man weitermachen.

Auch sonst, so der Wunsch Schneiders, sollte es das Bestreben sein, "das Logo zu leben". Was denn sein Wunsch für die Zukunft sei, wollte Uwe Düker (Grüne) von Schneider wissen. Der musste keine Sekunde überlegen: "Ich wünsche mir, dass alle an einem Strang ziehen." Er setze sich deswegen so vehement ein, weil es ihm um ein schöneres Schwarzenbruck gehe und dass man dies mit Konsequenz, Disziplin und Kontinuität macht. Er habe oft das Gefühl, dass ihm die Unterstützung und das Feedback fehle.

Einig war man sich in der Frage, dass die längst beschlossene Sanierung der blauen Plakattafeln an den Ortseingängen angepackt wird. Fakt ist, dass sie zwischenzeitlich so marode sind, dass eine Erneuerung ansteht. Bürgermeister Bernd Ernstberger regte an, die Zahl der Tafeln zu reduzieren und sich bei den neuen Tafeln am Vorschlag von Fritz Schneider zu orientieren, der – auf eigene Kosten – in Gsteinach eine neue Tafel aufgestellt hat.

Arbeit für die Gemeinde Gold wert

Sie soll – entsprechend modifiziert – zur Ausführung kommen, die Fritz Schneider enstandenen Kosten werden von der Gemeinde getragen, was das Gremium einstimmig beschloss. Ernstberger machte in seinen weiteren Ausführungen deutlich, dass man die Arbeit von Fritz Schneider zu schätzen wisse. Wenn Kritik geäußert worden sei, dann nicht an der Arbeit Schneiders, sondern an der Tatsache, wie seitens der Verwaltung das Logo eingesetzt wurde. Darüber habe es Unstimmigkeiten gegeben. "Und daran, wie wir das Logo vermarkten und im Erscheinungsbild der Gemeinde einsetzen, müssen wir arbeiten", sagte Ernstberger.

Einverstanden war man mit seinem Vorschlag, einen Katalog zu erarbeiten, in dem dies alles festgelegt wird. Das soll im Laufe der nächsten Monate erfolgen und dann noch in diesem Jahr final beschlossen werden.

Fritz Schneider sei mit seiner Arbeit für die Gemeinde Gold wert, betonte der Bürgermeister. Deswegen freue er sich über den Konsens und die Tatsache, dass der Gemeinderat hinter der Sache stehe. "Und ich freue mich am meisten", äußerte sich Fritz Schneider über das Ergebnis.


 

 

Keine Kommentare