Mit einem Album voll deutscher Songs auf Erfolgskurs

1.10.2012, 22:00 Uhr
Mit einem Album voll deutscher Songs auf Erfolgskurs

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„Vor der Tour ist nach der Tour, ist vor der Tour. Es gibt immer was zu tun“, sagt Gitarrist Fabian gut gelaunt. Er und die restlichen drei Bandmitglieder Sven, Rob und Andi denken schon an den Winter: In ihrem Übungsraum in den Räumen der Tinnitus-Studios in der Nürnberger Südstadt kleben die vier Termin-Sticker auf Promo-CDs: Werbung für ein Hamburg-Gastspiel im Dezember.

Der routinierte Eindruck kommt nicht von ungefähr. Auch wenn das Segard-Debüt noch kein Jahr alt ist, bringen alle Bandmitglieder ordentlich Erfahrung mit. Fabian und Andi musizieren seit Schulzeiten in wechselnden Formationen. Mit seiner letzten Band „Live N’ Breath“ war Fabian ein Jahr lang in den USA unterwegs. „Wir haben dort eine Platte aufgenommen, einige Shows gespielt, uns aber am Ende aufgelöst“, berichtet der 27-Jährige.

Sven erging es ähnlich: Seine Band „Nail“ kam in der fränkischen Metal-Szene gut an. Man gab Support-Shows für Bands wie „Emil Bulls“ und „Fear Factory“. „Wir haben damals die „Becks Band Battle“ gewonnen und durften bei Rock im Park spielen. Das war unser Höhepunkt und zugleich der Schlussstrich“, erzählt der 32-Jährige.

Gemeinsam starteten die drei heimatlosen Musiker Ende 2007 ein neues Projekt. Fabian hatte aus den USA einige Ideen und Riffs mitgebracht, die er Andi vorspielte. „Angefangen haben wir mit englischen Texten, und natürlich waren wir auf Sänger-Suche“, erinnert sich Sven.

„Letzten Endes hab ich euch gefunden“, fügt Rob hinzu. Der 31-jährige Neubrandenburger kam beruflich nach Nürnberg. Auf seinen Aushang — „Sänger sucht Band für fette Rockmusik“ — meldete sich Fabian. Und schon beim ersten Telefonat war klar, dass man zusammenpasst.

Dass aus den englischen Texten der Musiker schließlich deutsche wurden, war eine bewusste Entscheidung. „Irgendwas hat gefehlt, also haben Sven und ich vorgeschlagen, es mal auf Deutsch zu versuchen“, berichtet Rob, der dann auch zu einem bestehenden Song den entsprechenden Text schrieb. Dieser Song — „Wohin“ — hat es sogar aufs Album geschafft. „Anfangs war es trotzdem merkwürdig. Du bist plötzlich super offen, jeder versteht dich. Da fällt einem erst auf, was für ein Stuss mitunter auf Englisch gesungen wird“, erzählt Rob. Danach ging alles Schlag auf Schlag.

Beim Einspielen der ersten Stücke lernten die vier Wolfgang Griesmeier, sen Label-Chef von recent records, kennen. „Er hat uns postwendend unter Vertrag genommen und seitdem wahnsinnig unterstützt“, so Fabian. Doch erst brauchte die Band noch einen Namen. Und der wurde kurzerhand aus der Nibelungen-Sage entlehnt: „Der Klang von ,Seegard‘ hat uns einfach gefallen, ein ,e‘ haben wir rausgestrichen“, verrät Sven.

Ebenfalls klangvoll ist die erste Scheibe geraten. Elf Songs, die durchaus ihre eigene Schublade aufmachen: Kein Deutsch-Rock im klassischen Sinn, sondern vielmehr eingängige Phrasen, deren solider Unterbau an modernen amerikanischen Rock erinnert. Kraftvolle Melodien und berührende Balladen, die mit leidenschaftlichem Tiefgang Zwischenmenschliches, Sinnsuche und Aufbruchstimmung thematisieren. Wegbereiter wie Alterbridge, Guns N’Roses, Creed, aber auch Korn sind da erkennbar.

Zur Präsentation der Scheibe ging es mit den Spaß-Metallern von J.B.O. auf Tour. Neben der anstehenden Tour mit den Söhnen Mannheims sind Segard bis Weihnachten auch noch einige Male im Vorprogramm der Erlanger zu erleben. „Einen besseren Start kann man sich für ein Debütalbum kaum wünschen“, resümiert Bassist Andi. „Das ist eine Bestätigung für unsere bisherige Arbeit und natürlich eine große Motivation für die nächste Scheibe.“

Aktuelle CD: Segard: „Segard“ (recent records)