Neubau: Altdorf bekommt neues Gymnasium

22.5.2015, 15:00 Uhr
Ganz schön sanierungsbedürftig: Jetzt wird das Altdorfer Leibniz-Gymnasium umgebaut.

© Blinten Ganz schön sanierungsbedürftig: Jetzt wird das Altdorfer Leibniz-Gymnasium umgebaut.

Das in den kommenden Jahren entstehende neue Altdorfer Gymnasium wird rund 33 Millionen Euro kosten. Wie berichtet, ist die Bausubstanz des bestehenden Gebäudes marode, eine Sanierung dringend nötig. Zwischenzeitlich stellte sich heraus, dass die extrem teuer wird, so dass sie sich im Vergleich mit einem direkten Neubau nicht mehr lohnt. Ärgerlich nur: In den 90er Jahren hat man das Leibniz-Gymnasium erweitert und einen Stock auf das bestehende Gebäude aufgebaut, damals als „fliegendes Klassenzimmer“ bezeichnet.

180.000 Euro Rückzahlung

Dieser 1998 eingeweihte Neubau wird nun ebenfalls der Abrissbirne zum Opfer fallen, weil es aus statischen Gründen ausgesprochen schwierig wird, diesen Gebäudeteil zu sanieren. So erläuterte es Architekt Johannes Sattlegger in der gemeinsamen Sitzung von Kreis-, Bau- und Schulausschuss. Weil der Landkreis für das „fliegende Klassenzimmer“ seinerzeit aber Zuschüsse vom Freistaat bekam, muss er die nun zurückzahlen, weil er das Bauwerk innerhalb einer 25-jährigen Frist wieder wegreißt. Da werden jetzt 180.000 Euro fällig. Möglicherweise kommt noch einiges drauf, weil die Regierung von Mittelfranken prüfen will, welche seinerzeit bezuschussten Bauten jetzt abgerissen werden sollen.

Landrat Kroder will in den Angelegenheiten aber noch einmal mit der Regierung verhandeln, bevor der Landkreis zahlt. Kein Zuschuss Apropos zahlen: Warum soll der Landkreis Kosten für die Lehrerausbildung am Leibniz übernehmen, während sich der Freistaat hier einen schlanken Fuß macht? Die Kreisräte erfuhren, dass es keinen Cent Zuschuss für Räume gibt, die am Leibniz für die Lehrerausbildung gebraucht werden.

Das Altdorfer Leibniz ist eins von rund 60 bayerischen Seminar-Gymnasien, an denen angehende Studienräte ausgebildet werden. Die Junglehrer erhalten fachdidaktischen Unterricht, dafür braucht man Räume. Michael Schmidt (CSU) mochte, wie die Mehrzahl der Kreisräte, hier nicht mitgehen: „Auf der einen Seite fordert der Freistaat von uns Zuschüsse zurück, auf der anderen Seite sollen wir dann Aufgaben in Sachen Lehrerausbildung finanzieren.“

Bernd Eckstein (CSU) forderte deshalb auch dringend vom Landrat, noch einmal zu verhandeln. Die Kosten für die Seminarräume sollte der Freistaat übernehmen und auf die Rückzahlung der Zuschüsse verzichten. Mit den Lernlandschaften realisiert man am Leibniz ein neues pädagogisches Konzept (wir berichteten). Die Flure zwischen den Klassenzimmern werden aufgeweitet, es entstehen „Marktplätze“, die zum Unterricht mit genutzt werden können. Dabei werden Jahrgangsstufen immer gemeinsam in einem Geschoss untergebracht.

Neu auch in den Plänen: Es wird künftig gemeinsame Räume für Naturwissenschaften geben, etwa für Chemie und Biologie, auch diese Sonderräume werden in einem Geschoss zusammengefasst. Schulleiterin Regina Fleischer freut sich, dass es jetzt vorangeht: „Der Plan von Architekt Sattlegger gefällt uns.“

Bis zu sechs Jahre Bauzeit

Bis zum 15. Oktober muss der Förderantrag für die Baumaßnahme bei der Regierung von Mittelfranken liegen, damit die Förderung im nächsten Jahr klappt. Frühester Baubeginn ist Herbst 2016. Grob geschätzt, rechnet der Landkreis mit einer Bauzeit von mindestens fünf, eher sechs Jahren, bis alles fertig ist.

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