Nur drei Kinder besuchen Ursheimer Krippe

12.3.2016, 14:01 Uhr
Nur drei Kinder besuchen Ursheimer Krippe

© Franz Hoffmann

Nach seinen Informationen über die Einwohnerentwicklung und die gemeindlichen Finanzen (Bericht folgt) ging Meyer auf die Situation der Kinderbetreuung ein. Nach seinen Angaben sind alle drei Kindergärten (Döckingen 25 Kinder, Polsingen 13 und Ursheim 12 plus drei Krippenkinder) gut ausgelastet und die Kosten mit 127 000 Euro Unterhalt im Rahmen.

Sorgen bereite jedoch die Kinderkrippe in Ursheim. Obwohl es im Gemeindebereich 41 Mädchen und Buben im Krippenalter gebe, seien dort nur drei Kinder gemeldet, mit denen die Krippe nicht betrieben werden könne und diese Kinder somit mit den Drei- bis Sechsjährigen zusammengeführt seien. Die mit viel Geld errichtete Kinderkrippe stehe somit verwaist da. Nachdem die Kindergeburtenzahlen insgesamt rückläufig seien, zeichne sich ab, dass sich die Gemeinde den „Luxus“ von drei Kindergärten in absehbarer Zeit nicht mehr leisten könne. So appelliere der Bürgermeister und seine Gemeinderäte an die junge Generation, das sogenannte Kirchturmdenken abzulegen.

Im Heidenheimer Schulverband sind die Schülerzahlen laut Meyer noch stabil: 265 Schüler in zwölf Klassen in Heidenheim und vier Klassen in der Döckinger Grundschule. Man zittere jedoch jedes Jahr, die Klassenstärken von zwölf Schülern hinzubekommen. Erstmals wird es nach den Sommerferien wegen eines extrem geburtenschwachen Jahrgangs von nur sechs Erstklässlern in der Gemeinde eine jahrgangsgemischte „Flexklasse“ geben, die mit vier Kindern aus Hechlingen und fünf Asylbewerberkindern vervollständigt wird.

Obwohl im Heidenheimer Schulverband die Abschlussklassen stets die Besten im Landkreis und in der Ausbildung gefragt sind — alle bekommen eine Ausbildungsstätte —, tendieren immer noch mehr Schüler nach Wemding oder Oettingen in die Realschule oder ans Gymnasium.

Zur Asylbewerbersituation merkte der Bürgermeister an, dass derzeit mehr Gerüchte als Wahrheiten umhergehen. Fakt sei, dass die angedachte Unterbringung in einem Haus der Polsinger Heime seitens des Landratsamtes wieder verworfen worden sei. Der Gemeinde lägen allerdings erfreulicherweise einige Zusagen für die Asylantenaufnahmen vor. Meyer hofft auch eine weitere Hilfsbereitschaft und gegebenenfalls die Übernahme sogenannter Patenschaften.

Weil die Abwassergebühren letztmals 2010 berechnet wurden und die Splittung von Oberflächen- und Schmutzwasser Pflicht ist, wird man eine Neuberechnung angehen und bei Neubaumaßnahmen auch entsprechend das Kanalsystem anlegen. Das Thema Wasserversorgung ist laut Meyer mit der Restzahlung an die Rieswasserversorgung abgeschlossen, jedoch sei eine sehr geringe Nachzahlung noch möglich. Der Breitbandausbau sei in Döckingen bereits erfolgt und werde in den anderen Gemeindeteilen durch die Telekom angegangen. Dafür muss die Gemeinde nach Förderung durch den Freistaat noch rund 50 000 Euro aufwenden. Für den Hochwasserschutz in Ursheim sucht man immer noch nach einer Lösung.

Dass es bei der Döckinger Dorferneuerung bislang nicht voranging, lag nicht an der Gemeinde oder am Vorstand, sondern in erster Linie am Amt für ländliche Entwicklung, wie bei der Versammlung deutlich wurde. Nach einem längeren persönlichen Gespräch seitens des Bürgermeisters in Ansbach soll nun Bewegung in diese Angelegenheit kommen. Sollten alle Zusagen gut verlaufen, sei gegen Ende des Jahres, jedoch auf jeden Fall im nächsten Jahr mit der Umsetzung der ersten Maßnahme zu rechnen.

Nachdem in den anderen Ortsteilen vieles erledigt wurde, kündigte der Bürgermeister in Einvernehmen mit den Gemeinderäte an, dass nun in Döckingen einiges gemacht wird. So steht neben der Dorferneuerung der Umbau des Anwesens Meierhof 2 in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr oben auf der Agenda.

Im Trendler Schützenhaus werden die Toiletten renoviert und ein barrierefreier Zugang geschaffen. Hierfür sind Fördergelder bei der Regierung beantragt. Am Baugebiet Grabenweg soll noch ein Gehweg angelegt und am Polsinger Friedhof einige kleine Maßnahmen umgesetzt werden.

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