Nürnberger Land: So stehen die Chancen der Bundestagskandidaten

20.9.2013, 12:28 Uhr
Auch das Nürnberger Land hat am Sonntag die Qual der Wahl.

© Sichelstiel Auch das Nürnberger Land hat am Sonntag die Qual der Wahl.

Um Irritationen gleich vorzubeugen: Ihren direkt gewählten Volksvertreter – den Kandidaten also, der am Sonntag das sogenannte Direktmandant gewinnt, weil er die meisten Erststimmen bekommt – müssen sich Laufer, Hersbrucker und Altdorfer mit den Rothern teilen. Das Nürnberger Land bildet zusammen mit den Nachbarn im Südwesten den Wahlkreis mit der Nummer 246. Damit die abgegebenen Stimmen gleich viel Gewicht haben, sollen alle deutschen Wahlkreise nämlich ungefähr diesselbe Einwohnerzahl aufweisen.

Darum steht auf dem Stimmzettel auch Roth, nicht Nürnberger Land, denn so ist der Wahlkreis benannt. Ihn vertritt seit 2002 die Dehnbergerin Marlene Mortler im Bundestag, die auch erneut antritt. Sollte sie wieder die meisten Erststimmen erringen, so wäre das die vierte Legislaturperiode für die 57-jährige CSU-Abgeordnete.

Aus dem Wahlkreis kommt noch eine zweite Abgeordnete, die Gredingerin Marina Schuster von der FDP. Sie schaffte es 2005 über die Liste ihrer Partei in den Bundestag. Schuster belegt den vierten Platz der FDP-Landesliste. Sollten es die Liberaldemokraten bundesweit über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen und in Bayern nicht deutlich hinter dieses Ergebnis zurückfallen, so sichert ihr dieser aller Wahrscheinlichkeit nach den Wiedereinzug.

Auch Mortlers Listenplatz – Nummer 5 in Bayern – ist ein sicherer. Doch darf sie ohnehin als Favoritin für das Direktmandat gelten. Ihr wichtigster Gegenkandidat, Christian Nürnberger von der SPD, hat es da nicht so leicht. Seine Genossen verwiesen den prominenten Autor auf Platz 33. Zur Einordnung: 2009 kam die SPD im Freistaat auf 16,8 Prozent der Stimmen und schickte daraufhin 16 Abgeordnete in die Hauptstadt. Um in den Bundestag zu kommen, muss der Mann von Moderatorin Petra Gerster also seine CSU-Kontrahentin bei den Erststimmen schlagen. Entweder das, oder die SPD holt mehr als das Doppelte der Stimmen.

Nürnbergers Vorgängerin war Hannedore Nowotny, die Direktkandidatin der Sozialdemokraten errang 2009 24,5 Prozent. Die Hürde liegt also hoch. Das weiß auch der gebürtige Schönberger, der seinen Hauptwohnsitz in Mainz hat. Im sozialen Netzwerk Facebook wirbt Nürnberger wohl deshalb: „Die Marlene Mortler von der CSU kommt über die Liste sowieso nach Berlin, die braucht‘s nimmer wählen.“

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