Oberasbach: Attentate von Paris überschatteten Geburtstagsfeier

25.11.2015, 13:00 Uhr
Oberasbach: Attentate von Paris überschatteten Geburtstagsfeier

© Foto: Fiedler

Er sei das Vorprogramm, scherzte der Bundeslandwirtschaftsminister. Christian Schmidt legte auf dem Weg zu einer EU-Ministerkonferenz einen kurzen Stopp in Oberasbach ein. Er betonte den Wert der politischen Arbeit, die vor Ort geleistet wird, und stellte den Bezug zu seiner eigenen Laufbahn her. „Ich sitze inzwischen seit 25 Jahren im Bundestag. Aber da muss schon vorher an der Basis gerackert werden, damit sich der Erfolg eines Mandats einstellt“, erklärte der Bundespolitiker. Die Oberasbacher CSU hätte dabei immer Akzente gesetzt. „Sie waren nicht für den schnellen Stimmzettel zu haben“, bedeutete Schmidt, vielmehr sei man „dem Anspruch der CSU, nahe am Menschen zu sein, nachgekommen“. In Oberasbach stoße er immer auf Freunde, die werteorientiert denken und arbeiteten, lobte Schmidt.

Auch Landrat Matthias Dießl erinnerte an Aufstieg und Erfolge, aber auch an den Kampf der örtlichen Christsozialen: „Im Gründungsjahr hat die CSU phänomenale 56 Prozent geholt“. Es folgten weitere Hochs, aber auch Tiefs, bedeutete Dießl und hob in seiner Funktion als Kreisvorsitzender besonders hervor, dass die erste Bürgermeisterin im Landkreis Fürth seit 2008 im Oberasbacher Rathaus sitze und der CSU angehöre: „Ein toller Erfolg“.

Überhaupt mische sich die Oberasbacher CSU auch im Kreisverband in die Arbeit ein, gestalte aktiv mit. In diesem Zusammenhang erinnerte der Landrat auch an die Stadterhebung im Jahre 1994, die einen erheblichen Aufschwung bedeutet und viel Dynamik ins politische Geschehen gebracht habe. „Die Vorarbeit dazu hat auch in diesem Ortsverband stattgefunden.“

Als der „Überraschungsgast“ des Abends den Raum betrat, wurde enthusiastisch applaudiert: Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder eilte vom Sitzungsmarathon in München nach Oberasbach – beinahe, so verriet er, wäre er als Kind hier aufgewachsen. „Meine Eltern hatten überlegt, hierher zu ziehen. Was das wohl für Sie bedeutet hätte?“, meinte er

Doch dann wurde es ernst: Die Flüchtlingskrise, die Attentate von Paris, die Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft. Söder schaute während seiner Ausführungen in Gesichter, die Sorge spiegelten. „Natürlich sind wir alle tief betroffen“, begann er, und fuhr fort: „Der IS will nicht nur im Nahen Osten einen Flächenbrand legen, sondern ihn auch zu uns nach Europa transportieren“. Besonnenheit, aber auch Entschlossenheit mahnte der CSU-Minister an. Für ihn ist die Sicherheit des Landes nicht mehr gewährleistet. Deutschland sei längst im Visier des IS. Freilich blieb Söder an diesem Abend die Antwort schuldig, welche Taten folgen sollen. Der aufbrandende Applaus zeigt aber, wie sehr er den Nerv der Zuhörer getroffen hatte.

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