Ohne Risiko: Mittelschule Burgthann spielt Börse

5.12.2014, 17:59 Uhr
Ohne Risiko: Mittelschule Burgthann spielt Börse

© Degenhardt

Sie heißen "Teachers to win", "NoName-Börsencrasher" oder "Schleichwerbung": Fünf Teams der Mittelschule Burgthann, genauer der M10, nehmen am Planspiel Börse der Sparkasse teil. Seit mehr als 20 Jahren gibt es die Aktion bereits. Jede Gruppe hat ein fiktives Grundvermögen von 50.000 Euro zur Verfügung. Zehn Wochen müssen die Schüler ihr Depot selbstständig managen.

Sie müssen sich informieren, welche Aktien steigen, welche sinken und sich dann entscheiden, wo sie ihr Geld investieren möchten. Microsoft, Lufthansa, Nokia, Adidas, Axa ...

Eine Mädelsgruppe um Tamara Mielich hat sich überlegt, dass derzeit recht viele Geschenke gekauft werden. "Technik ist am beliebtesten, deshalb haben wir Sony gekauft", sagt eine Schülerin. Eine andere Schülerin fügt hinzu: "Intel ist ein Geheimtipp." Paul Schönweiß setzt dagegen auf Amazon. "Vor Weihnachten kommen sehr viele Bestellungen", sagt der Schüler.

Infos über WhatsApp

Die Jugendlichen haben sich vor dem Planspiel im Unterricht mit dem Thema Börse und Aktien beschäftigt. Das Planspiel organisieren sie meistens in ihrer Freizeit. Während der Spielzeit bekommen sie einmal pro Woche einen Nachrichtenüberblick. Über WhatsApp, eine Nachrichten-App auf dem Smartphone, besprechen sich die Schüler über die nächsten Schritte. Das Projekt hat für sie einige Vorteile. Sie bekommen beispielsweise einen Einblick in das Aktiengeschäft, ohne Geld zu verlieren.

Trotzdem sind einige Bedingungen anders als auf dem realen Aktienmarkt. "Man kann nur zweimal pro Tag Aktien kaufen", erzählt Debora Kuscher von der Sparkasse Burgthann. Außerdem wird der Gebührenkatalog anders als in der Realität berechnet, zudem ist die Auswahl an Aktien begrenzt.

Neben den vier Schülerteams gibt es auch ein Lehrerteam, bestehend aus Lehrerin Sigrid Schuster und Sekretärin Katharina Sander. "Das ist mal was anderes. Da kann man ein bisschen Zocken", sagt Sander.

Am Ende wird zusammengezählt, wie hoch der Kurswert ist und wie viel fiktives Bargeld die Schüler auf der hohen Kante haben. Die Mittelschüler stehen gut da: Manche Gruppen haben ihr Budget bereits auf 55.000 Euro vermehrt, andere auf 54.000. Weniger als 50.000 Euro hat jedoch keine Gruppe. Auch wenn es im Planspiel für die Schüler gut läuft, auf die Frage, ob sie sich denn selbst vorstellen können, später einmal in Aktien zu investieren, antworten fast alle mit "Nein". "Im echten Leben ist das noch viel riskanter, dann ist mein Geld am Ende weg", sagt Justine Grimm. "Ich würde es machen, aber nur mit einem guten Bankberater", sagt Paul Schönweiß.

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