Oldtimer zum letzten Mal unterm Rollhofener Kirchweihbaum?

13.8.2012, 14:04 Uhr
Oldtimer zum letzten Mal unterm Rollhofener Kirchweihbaum?

© Brinek

Zeitgleich zur Einfahrt der alten Automobile stellten die Kirchweihburschen nebenan ihren Baum auf, was sich ebenfalls viele Besucher nicht entgehen lassen wollten. Nach diesen beiden Programmpunkten füllte sich das Festzelt rasch und neben dem kühlen Nass gingen auch die vom Kirchweihteam selbst zubereiteten Schmankerln weg wie die warmen Semmeln.

Einen Wermutstropfen gibt es aber, denn die Christopherusfahrten werden nach 20 Jahren wohl nicht mehr weitergehen. Seit 1993 organisiert Alfred Gröschl diese Christopherusfahrten. Die Idee entstand aus einer Laune heraus, wie er erzählt, wurde aber bald zum Selbstläufer.

Organisator will kürzer treten

Es gibt keine förmlichen Einladungen, die Teilnehmer kommen „einfach so“ erklärte Gröschl. An seinem Wohnhaus in Rollhofen hatte er den „Check In“ installiert und gegen Mittag gab es im Kleeweg kein Durchkommen mehr. „So viele waren es noch nie“ meinten übereinstimmend seine beiden unermüdlichen Helferinnen Ehefrau Hanne und Tochter Barbara.

Der Grund für diesen Ansturm war sicherlich die Tatsache, dass Gröschl sich nach 20 Jahren zur Ruhe setzen möchte und damit die Christopherus-Fahrten wohl zu Ende sein werden. Seine Freunde bedauern das sehr und übereichten ihm als kleines Dankeschön eine launige Urkunde. Die Urkunde die - wie im Motorsport üblich - in Englisch abgefasst war, wurde schnell in Deutsch nachgereicht: „Du bist einfach ein Sauhund und ein Pfundskerl“, stand da zu Lesen. Auch der Versuch von Bürgermeister Kurt Sägmüller, den Alfred für ein weiteres Jahr zu verpflichten, scheiterte fürs erste, obwohl Gröschl nach diesem Ansinnen sehr nachdenklich wirkte.

Oldtimer zum letzten Mal unterm Rollhofener Kirchweihbaum?

© Brinek

Die eigentliche Christopherus-Fahrt führte die rund 120 Teilnehmer in das Trubachtal, wo bei Kaffee und Kuchen Erinnerungen aufgefrischt und Erfahrungen ausgetauscht wurden, ehe der Tross gegen 17 Uhr wieder nach Rollhofen zurückkehrte. Die Oldtimer der Marken BMW, Ferrari, Opel, Audi, Triumph, Fiat, Lloyd, Alfa Romeo, Mercedes oder Ford kamen aus Berlin, dem Raum München, aus Bayreuth, Kronach, Fürth, aus dem Allgäu, aus Augsburg und natürlich waren auch viele aus dem Nürnberger Land dabei.

Schmuckstücke wie der Triumph TR3 oder der Ferrari Dino 308 kosten heute zwischen 35000 und 55000 Euro. Das BMW 700 Cabrio so um die 20000 und das Coupé rund 14000 Euro. Aber auch eine BMW Isetta, gut erhalten und gepflegt, ist heute nicht unter 15000 Euro zu haben.

Bürgermeister mit Routine am Bierfass

Der Bieranstich am Freitag ging Bürgermeister Kurt Sägmüller routiniert von der Hand. Nach nur drei Schlägen konnte er verkünden: “Ozapft is“ und den ersten Schluck gemeinsam mit dem 1. Vorstand des Kirchweih-Teams Rollhofen Thomas Humsberger genießen. Der Abend mit der Band „Frankenlandecho“ war ein gelungener Kirchweihauftakt und die Stimmung war bestens. „Es gab keine Probleme, wir haben ordentlich gefeiert und doch war alles im Rahmen“ so Humsberger.

Er ist überaus stolz auf sein Team. Die 100 Aktiven arbeiten nach einem Arbeitsplan, der gemeinsam aufgestellt wurde. „Der Zusammenhalt der Truppe ist gut und jeder hat seine Aufgabe“ so der Oberkirwabou. Margit Eymold ergänzte: „Wir machen alles selbst“. Es gibt einen Imbissstand mit belegten Brötchen, einen Grillstand mit Bratwürsten, Gyros, Grillfleisch und hervorragende hausgemachte Salate sowie einen weithin bekannten Fischstand. Auch das Baumaufstellen des 25 Meter-Riesen klappte in Rollhofen unter dem Kommando von Helmut Löhr auf Anhieb. Schön geschmückt steht er nun zur Freude aller Einwohner auf seinem Platz.

Sonntag standen der Weißwurstfrühschoppen und das Baumaustanzen der „jungen“ Kirwaboum und -Madla auf dem Programm. Das Zelt war voll und die „Silberband“ brachte Stimmung in die Bude. Heute gibt es das Austanzen des Kirchweihbaumes für die „alten“ Kirwaboum und -Madla und den Kirchweihausklang mit der Band „Sound Service“.

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