15.000 lassen es beim legendären Ski-Opening in Ischgl krachen
30.11.2015, 13:58 Uhr
"Tagsüber Skifahren, abends Surfin’ mit den Beach Boys", hatten die Veranstalter versprochen und binnen weniger Tage eine bestens präparierte Silvretta Arena präsentiert. Auch am Abend machten die Beach Boys alles klar und präsentierten sich in einer Stimmung, als hätten sie sich die letzten Jahre niemals gezofft. Nach ihrer Reunion 2012 haben die „alten Herren“ den Rock neu aufgelegt und machten im Dorfzentrum klar, was sie in ihrem letzten Album andeuten: "Good times never have to end, now is the time to let them happen again".
Vierstimmige Chorsätze, einprägsame Melodien und Millionenseller heizten ein, so dass schon mal vorsorglich in der mit „Palmen“ ausstaffierten Konzert Area die eine oder andere Luftmatratze über den Kopf zum Surfen kam.
In Ischgl bekamen Fans die Chance, eine der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte vor der beeindruckenden Bergkulisse live zu erleben. Auch nach 50 Jahren Bandgeschichte lieferten sich die Musiker um Mike Love und Bruce Johnston reife Show. Hinzu kam, dass der Eintritt traditionell mit dem Skipass möglich war, was auch viele Fans und Busunternehmer aus Nordbayern nutzen, schließlich lag der Partyauftakt nur wenige Fahrstunden von Nürnberg entfernt.
Stimmung wie bei Disneyland
Die leise Kritik mancher Ischgl-Fans, die nach den letzten Konzerten mit Robbie Williams, Pink, James Blunt und Deep Purple im Netz ihre Enttäuschung an der Verpflichtung der Band ausließen, mochte Mike Love, der mit seinen Cousins Carl Wilson, Dennis Wilson, Brian Wilson und dessen Schulfreund Alan Jardine 1961 die Beach Boys gegründet hatte, nicht gelten lassen. „Wir sind wie Disneyland. Da gehen auch alle hin. Wenn die Großeltern dich zu etwas Schönem begleiten, das Spaß macht, überträgt es sich auf die nächste Generation.“ Das sei ein Ansporn für ihn als Leadsänger auch nach fünf Jahrzehnten auf der Bühne weiter zu machen.
Mike Love zeigte sich auch begeistert von Ischgls Innovationen: „Es ist einzigartig, wie gut das Skigebiet hier ausgebaut ist. Genauso wie bei zuhause in Kalifornien. "Aber die Gondeln sind hier besser". Es ist phantastisch, erzählte auch Bruce Johnston. Der Musiker kam direkt aus der Sonne in den Skiwinter eingeflogen. "Wenn ich morgens aufstehe, sehe ich links und rechts von mir lediglich zwei kleine Hotels und vor mir die Weite des Pazifik."
Kein Wunder, dass drei Generationen aus dem Häuschen waren, als Songs wie "Good Vibrations", ihr erster Millionenseller, "Surfing USA" und Welthits wie "Wouldn’t it be nice", "God only knows" oder "Kokomo" angestimmt wurden, die auch nach 50 Jahren noch fast jedem präsent ist. Selbst aus den Vereinigten Staaten kamen die Fans zur „Surfing Safari“ eingeflogen. Für Jim und Mike, aus New York und Texas ging es morgens auf die Piste, abends dann zum Konzert und ins Ischgler Nachtleben. „Wir sind seit Jahren Fans der Beach Boys“.
Startklar für die Skisaison
Rechtzeitig zum Konzert war Ischgl auch für die neue Skisaison startklar. Neben 238 bestens präparierten Pistenkilometern sowie 45 Seilbahnen und Liften erlebten die Fans zum Saisonstart eine deutlich veränderte Infrastruktur: Nach zwei Jahren Bauzeit setzt die Gemeinde einen Meilenstein und realisierte für 33 Millionen Euro ein komplett neues Verkehrskonzept, das sowohl Bewohnern als auch Skifahrern zugutekommt.
Entlang der Landesstraße B188 entsteht ein Kreisverkehr mit direkter Anbindung ins Zentrum von Ischgl. Weiter sind im Großprojekt kommunale Einrichtungen und die neue, moderne Parking Lounge mit über 600 Stellplätzen untergebracht. Ein 130 Meter langer Fußgängertunnel – der Prenner Tunnel – schafft daran angeschlossen eine direkte Verbindung zur neuen 3-S-Pardatschgratbahn. Gleichzeitig ergänzt ein neues Busterminal das Verkehrskonzept.
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