15.000 Volt-Oberleitung stürzt auf fahrenden ICE

20.2.2017, 09:10 Uhr
Während der Einfahrt des Zuges aus München in den Hamburger Hauptbahnhof stürzte die Oberleitung auf den hinteren Teil des ICE.

© dpa Während der Einfahrt des Zuges aus München in den Hamburger Hauptbahnhof stürzte die Oberleitung auf den hinteren Teil des ICE.

Der Sturz einer 15.000-Volt-Oberleitung auf einen einfahrenden ICE im Hamburger Hauptbahnhof ist glimpflich ausgegangen: Die 400 Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon und überstanden den Vorfall unverletzt. Einige im hinteren Teil des Schnellzugs saßen allerdings über Stunden fest und konnten den Zug erst am späten Sonntagabend verlassen, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.

Der ICE wurde nach Bahnangaben nach Mitternacht mit einer Diesellok abgeschleppt und in eine Werkstatt in Hamburg-Eidelstedt gebracht. Auch die Oberleitung sei in der Nacht zum Montag von Technikern repariert worden, sagte eine Sprecherin der Bahn. Das zuvor gesperrte Gleis sei mit Betriebsbeginn am Montagmorgen wieder uneingeschränkt befahrbar. Der ICE, der aus München kam, hatte sein Ziel fast erreicht, als am Sonntag gegen 18.30 Uhr die Oberleitung aus noch ungeklärter Ursache riss. Die ersten Waggons waren bereits am Bahnsteig.

Die Leitung fiel auf den hinteren Zugteil. Sie musste zunächst geerdet werden, weil die Gefahr eines Stromschlags bestand. Die ersten 150 Passagiere konnten den vorderen Zugteil gegen 20 Uhr verlassen, teilte die Bahn mit. Es habe Schwierigkeiten gegeben, den ICE vorwärts zu bewegen, damit auch die Passagiere aus dem hinteren Bereich am Bahnsteig aussteigen konnten. Nach vorne durch den Zug ging es auch nicht raus, weil dieser aus zwei Teilen bestand.

Ob es eine Entschädigung über dem Normalsatz für die Fahrgäste geben werde, sei nicht geklärt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Nachfrage. Aus Sorge vor Stromschlägen waren zeitweise kleinere Straßen am Hamburger Hauptbahnhof gesperrt worden, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch eine Fußgängerbrücke war betroffen.

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